Vorsitzender
Der/Die Vorsitzende ist die perfekte Mischung aus Chefstratege und Anpacker. Als Allrounder ist er der erste Ansprechpartner vor Ort, für Interessierte, Mitglieder vor Ort wie auch auf den anderen Ebenen. Er hält die Fäden in der Hand, den Kontakt zu den Organisationen vor Ort und zu den anderen Gremien der Partei.

Vor allem aber will er mehr Menschen für eine liberale Politik gewinnen: Das heißt im Klartext, dass er Parteimitglieder aktivieren und halten, gleichzeitig Interessierte für die FDP begeistern kann und will. Als Kommunikator informiert er die Mitglieder seines Ortsverbandes über Entscheidungen auf Bundes-, Landes- und Kreisebene. Umgekehrt gibt er den höheren Ebenen der Partei Feedback. So gestaltet er konkret liberale Politik mit.

Weitere Aufgaben des Vorsitzenden:
- Sitzungen und Parteitage, Veranstaltungen (Neujahrsempfang, Sommerfest, Grillabend, etc.); organisieren und leiten.
- Bei Vorstandssitzungen und Versammlungen auf Protokollführung des Schriftführers achten, bei Fehlen einer geeigneten Person gegebenenfalls selbst übernehmen. Sicher stellen, dass alle Sitzungen protokolliert werden.
- Vorstands-, Delegierten- und andere Wahlergebnisse an den Kreisverband melden.
- Mitgliederehrungen und Glückwünsche aussprechen.
- Die Mitgliederentwicklung im Auge behalten: Neue Mitglieder werben und den Kontakt zu Interessenten pflegen, z.B. durch regelmäßige FDP-Mitteilungen an Mitglieder und Interessierte, durch einen politischen Monatstreff der FDP, interne/externe E-Mail-News, usw.
- Kontaktpflege zu den Organisationen vor Ort, wie z.B. Verbände, Behörden, Wirtschaft, Vereine, andere Parteien und die örtliche Presse.
- Initiierung und Mitwirkung bei der Pressearbeit.
- Wahlkreis-, Bürgermeister- und Landratskandidaten der FDP unterstützen, Wahlkämpfe organisieren.

Kreisvorsitzende sollten außerdem:
- Kontakt zu allen Ortsverbänden halten, Aktivitäten ggf. koordinieren und unterstützen, den Landesverband über die eigenen Aktivitäten informieren und die Interessen der Ortsverbände vertreten.
- Auch allgemein Präsenz auf Landesebene zeigen.
- Der Kreisvorsitzende ist dafür verantwortlich, dass die per Landessatzung erforderlichen Meldungen rechtzeitig dem Landesverband mitgeteilt werden. Dazu gehören unter anderem: Delegierte zum Landesparteitag (LPT), Landesparteirat (LPR) und Landesvertreterversammlung (LVV,) Kandidaten, Mitgliederzahlen, Landesfachausschüsse etc., außerdem das fristgerechte Einreichen von Anträgen aus dem Kreisverband.


Schatzmeister
Dem Vorstand jedes Kreisverbandes gehört ein Schatzmeister an. Dieser trägt zusammen mit dem Kreisvorsitzenden die Verantwortung für alle Finanzbelange des Kreisverbandes. Diejenigen Ortsverbände, die eine eigene Kasse verwalten, wählen ebenfalls einen Schatzmeister.

Für die korrekte Abrechnung hat der Liberale Parteiservice ein Handbuch herausgegeben, das Ihnen die Landesgeschäftsstelle gerne als Datei zur Verfügung stellt.

Grundsätzlich hat der Schatzmeister folgende Aufgaben:
- Eine Spenderkartei führen, Mitglieder und örtliche Unternehmen anschreiben und persönlich mit dem Vorsitzenden besuchen, um Spenden vor Wahlen, aber auch in wahlfreien Zeiten einzuwerben. Ein guter Kontakt, Geburtstagsgrüße, Werbegeschenke sind für ein hohes Spendenaufkommen von Vorteil.
- Vorschläge für Beitragsforderungen an die Mitglieder und das rechtzeitige Prüfen von Anträgen auf Erstattung von Kosten und Ausgaben. Mustervorlagen stellt die Landesgeschäftsstelle gerne zur Verfügung.
- Buchhaltung und die fristgerechte Erstellung des Rechenschaftsberichts, wenn Sie diesen nicht über LiPS (www.lips.org.liberale.de) abwickeln lassen.
- Einziehen und Prüfen der Mitgliedsbeiträge (falls dieses nicht über LiPS abgewickelt wird) und termingerechte Überführung der festgelegten Beiträge an die über- bzw. untergeordneten Gliederungen.
- Finanzplanung von Wahlkämpfen. Angebote für Werbemittel und
- Aktionen müssen eingeholt und mit dem Vorstand besprochen werden.


Rechnungsprüfer
Da jeder Kreisverband eine eigene Kasse führt (und damit rechenschaftspflichtig ist), müssen zwei Rechnungsprüfer und zwei Stellvertreter gewählt werden, die nicht dem Kreisvorstand angehören dürfen. Sofern der Ortsverband eine eigene Kasse führt, müssen auch hier nach gleichem Prinzip zwei Rechnungsprüfer und zwei Stellvertreter gewählt werden, die nicht dem Ortsvorstand angehören.

Ihre Aufgaben sind dann:
- Die jährliche Überprüfung der Buchführung und der Kasse des Schatzmeisters. Rechnungsprüfern ist jederzeit Zugang zur Buchhaltung des Ortsverbandes zu gewähren. Wenn die Buchhaltung an LiPS delegiert ist, kommt der Kassenbericht bereits geprüft zu. Die Rechnungsprüfer haben dann nur noch zu prüfen, ob die Ausgaben satzungsgerecht waren.
- Das Aufklären und Melden von Unstimmigkeiten.
- Die Erstellung und Präsentation des Kassenprüfungsberichtes auf dem jährlichen Orts- bzw. Kreisparteitag.


Schriftführer
Vielleicht wollen Sie in zwei Jahren noch einmal wissen, wie eigentlich diese tolle Veranstaltung in der Fabrikhalle auf die Beine gestellt wurde - leider befindet sich der damals Zuständige auf Erkundungstour durch Südamerika, telefonische Erreichbarkeit Fehlanzeige. „Hätten wir das doch dokumentiert“, schießt es Ihnen durch den Kopf. Hier kommt der Schriftführer ins Spiel: Von allen Sitzungen fertigt er ein Protokoll an und stellt dieses den Mitgliedern vor dem nächsten Treffen zur Verfügung. Haben Sie keinen Schriftführer in Ihrem Ortsverband, sollte ein Vorstandsmitglied diese Aufgabe übernehmen.

Nota bene: Die Protokolle sowie Wahlergebnisse sollten mindestens für die laufende Legislaturperiode archiviert werden. Wenn danach kein Bedarf mehr gesehen wird, können die Unterlagen zum Beispiel dem Archiv des Liberalismus in der Theodor-Heuss-Akademie überstellt werden, der diese für die Nachwelt sichert.

Im Einzelnen erwartet man Folgendes von einem Schriftführer:
- Protokollieren der Vorstandssitzung oder Mitgliederversammlung über den Diskussionsgegenstand, die Tagesordnung und die Beschlüsse.
- Melden der Ergebnisse von Vorstands-, Delegierten- oder sonstigen Wahlen an den Kreis- und Landesverband.
- Rechtzeitig vorm Erstellen der Anträge auf Erstattung von Kosten und Ausgaben ist eine Aufstellung der Sitzungstermine und -protokolle und die Verteilung an die Teilnehmenden sinnvoll, damit diese ihre Anträge einfacher erstellen können.
- Terminplanung für den Verband (u. a. Antragsfristen zu den Parteitagen).


Pressesprecher
Zur Entlastung des Vorsitzenden kann ein Pressesprecher genau der richtige Mann bzw. die richtige Frau sein, um möglichst viele Interessierte wie Skeptiker an der hervorragenden Arbeit in Ihrem Orts- oder Kreisverband teilhaben zu lassen. Der Pressesprecher ist der erste Ansprechpartner der örtlichen Medien.

Zu den Aufgaben eines Pressesprechers gehören:
- Pressemitteilungen verfassen. Jede Wahl, Veranstaltung oder Aktion des Kreisverbandes sollte mit einer Pressemitteilung publik gemacht werden. Am besten wird die Nachricht gleich auch ins Internet gestellt.
- Das Presse-Echo prüfen und dokumentieren. Das bedeutet, die lokalen Zeitungen zu lesen, erschienene Artikel zu archivieren und ggf. an den Landesverband weiterzuleiten. Zusätzlich sollten auch die Pressemitteilungen überregionaler Verbände gelesen und eventuell in angepasster Form an die lokale Presse weiterverteilt werden.
- Presseverteiler einrichten. Pressemitteilungen müssen an Presseorgane verteilt werden. Dazu sollte man die jeweiligen Ansprechpartner kennen und diese stets persönlich anschreiben. Die Ortsverbände bzw. der Kreisverband und die Landesgeschäftsstelle (pressestelle-thueringen@fdp.de) sollten auf jeden Fall mit in den Presseverteiler aufgenommen werden.
- Tipp: Bei überregionalen Themen bietet es sich an, auf die Konsequenzen vor Ort abzustellen und diese publik zu machen.

Stellvertreter / Beisitzer
Beisitzer oder Stellvertreter unterstützen den Vorstand bei seiner Tätigkeit. Die Satzung des Ortsverbandes legt fest, ob und wenn ja, wie viele Stellvertreter oder Beisitzer in den Ortsvorstand zu wählen sind. Steht hierzu nichts in der Satzung, legt die Mitgliederversammlung die Zahl der Beisitzer vor der Wahl per Abstimmung fest. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Verhältnis der Beisitzer zum Vorstand passt: Zu viele Köche verderben den Brei und schaffen schnell mehr Arbeit als tatsächliche Unterstützung.

Am besten ist es, wenn die Beisitzer mit konkreten Aufgaben betraut werden. Das kann die Neumitgliedergewinnung sein, aber auch Eventmanagement, die Betreuung des Internets oder die Protokollführung. Das steigert nicht nur die Motivation, sondern macht die Beisitzer auch kompetent für eine andere Vorstandsfunktion in späteren Jahren.


Geschäftsführer
Je nach Größe des Verbands kann es sinnvoll sein, einen (ggf. sogar hauptamtlichen) Geschäftsführer einzusetzen, der vom Orts- bzw. Kreisvorstand benannt oder gewählt wird und der den Vorsitzenden in seiner Arbeit unterstützt. Um die Kosten möglichst gering zu halten, bietet es sich mitunter an, dass mehrere Orts- oder Kreisverbände bei den Verwaltungsaufgaben kooperieren.

Zu den Kernaufgaben gehören vor allem der Schriftverkehr und die Verwaltung des Verbandes: Die Zusammenarbeit mit den anderen Kreis- und Ortsverbänden sowie dem Landesverband ist dabei unerlässlich. Um die Kommunikation zu erleichtern, sollten sich neue Geschäftsführer den Ortsverbänden und in der Landesgeschäftsstelle vorstellen.

04.10.2012 6496