Sensation im Steinacher Kommunalwahlkampf:
KURTZ GIBT AUF!
Mit der Kandidatur auf Listenplatz 1 der GfS-Wählervereinigung deutet der erst im letzten Jahr wiedergewählte Steinacher Bürgermeister Ulrich Kurtz seinen Rückzug aus dem Amt an. Offenbar erscheint es ihm zielführender, der Stadt Steinach zukünftig nur als Mitglied des Stadtrates zu dienen. Wie sonst ließe sich die Aufstellung seiner Person für ein Gremium erklären, für das er doch bereits als gewählter Bürgermeister automatisch gesetzt ist!?
Die Steinacher Bevölkerung ist ratlos, und auch befragte Stadträte können sich die Kandidatur von Ulrich Kurtz nicht so richtig erklären. Außergewöhnlich heftige Meinungsverschiedenheiten im Stadtrat scheint es nicht gegeben zu haben und trotzdem - so scheint es - streicht der Bürgermeister die Segel.
Zunächst wurde vermutet, es handele sich um einen Irrtum der GfS-Wählervereinigung. Nun aber sind die Wahllisten offiziell und es besteht kein Zweifel mehr.
Böse Zungen behaupten, Kurtz wolle ein mögliches Mandat als Stadtrat überhaupt nicht antreten und damit nur dafür sorgen, dass die für ihn abgegebenen Stimmen seiner Wählervereinigung anheim fallen. Aus Sicht aller aufrechten Demokraten und vor allem aus Sicht derer, die im Jahr 1989 für ehrliche Demokratie auf die Straße gingen, eine ungeheuerliche Vermutung!
Schließlich würde ein solches Verhalten ja bedeuten, dass demokratisch nicht legitimierte „Nachrücker“ in den Stadtrat einziehen würden - also Personen, die gar nicht oder zumindest nicht mit der erforderlichen Anzahl der Stimmen gewählt wurden! Damit führte man den Wahlvorgang praktisch ad-absurdum.
Eine solche hinterlistig berechnende Verhaltensweise möchte derzeit niemand dem amtierenden Bürgermeister Ulrich Kurtz, als einem verbalen Kämpfer für Demokratie und Offenheit, unterstellen. Trotzdem sollte die weitere Entwicklung kritisch beobachtet werden.
Doch damit nicht genug: Eine weitere Personalie sorgte in den letzten Tagen bereits für Aufregung und Diskussionsstoff unter den Steinachern. Die mittlerweile 75jährige ehemalige Bürgermeisterin Maria Greiner stellt sich ebenfalls zur Wahl - und zwar auf der Liste derjenigen Wählervereinigung, die sich im Jahr 2004 formierte, um der Politik von Frau Maria Greiner Einhalt zu gebieten. Aus politischen Kreisen ist bereits von „Verrat“ an der Sache der GfS die Rede und vielleicht steht der Rückzug des Stadtratsmitgliedes Roland Gimpel doch in direktem Zusammenhang mit dieser Kandidatur (das wird derzeit jedoch noch bestritten).
Wir dürfen gespannt sein, was die heiße Phase des Steinacher Kommunalwahlkampfes noch für Überraschungen zu bieten hat. Bleibt nur zu wünschen, dass in diesem Wahljahr wirklich demokratisch gewählte Vertreter in das Rathaus einziehen. Schließlich begreifen die Steinacher die Wahl zum Stadtrat als „Personenwahl“. - Und das möge sie auch bleiben.