Die FDP des Saale-Orla-Kreises kritisiert den Zustand an der Bundesspitze. Alf-Heinz Borchardt bleibt Kreisvorsitzender.

Ziegenrück. Alf-Heinz Borchardt , bisher Vorsitzender der FDP des Saale-Orla-Kreises, und nun auch Direktkandidat des Wahlkreises 196 für die Bundestagswahl, wird für die Liberalen im Landkreis auch weiter der erste Mann sein. In geheimer Wahl wurde der Pößnecker Rechtsanwalt von 13 der 15 Anwesenden im Ziegenrücker Schloßberg Hotel am Montag für eine weitere Amtsperiode gewählt. Zwei enthielten sich der Stimme. Versicherungsfachwirtin Sandra Scherf-Michel aus Remptendorf bleibt Stellvertreterin mit 16 Stimmen bei einer Enthaltung.

Der kleine Kreisverband der Liberalen musste in den vergangenen zwei Jahren einen Mitgliederschwund von 94 auf 79 verkraften. Es fehlt der Nachwuchs, der sich in einer Partei politisch engagieren will, beklagt dabei nicht nur die FDP.

Alf-Heinz Borchardt wertete als Erfolg des vergangenen Jahres, dass vor allem Volker Ortwig mit seinem Wahlergebnis von 7,5 Prozent als Landratskandidat erfolgreich gegen den Abwärtstrend der FDP punkten konnte. Die Unterstützung des CDU-Kandidaten Fügmann habe sich nach dessen Sieg in der Stichwahl allerdings nicht fortgesetzt in einer weiteren Zusammenarbeit mit der CDU im Kreistag, so Borchardt. Man werde aber jetzt auch nicht darum betteln. Borchardt forderte die Mitglieder auf sich im Wahlkampf zu engagieren. "Nur die FDP bietet die Sicherheit, dass das von anderen gerne unternommene Umverteilen begrenzt bleibt und Leistung im Vordergrund steht."

Torsten Köhler-Hohlfeld aus Gotha, wie Sandra Scherf-Michel auch Landesvorstandsmitglied, machte als Gast in Ziegenrück die derzeitige Personaldebatte um Rösler und Brüderle zum Thema, die seiner Meinung nach nicht zufällig komme. Er beklagte, dass die FDP ihren Chef Philipp Rösler im Stich gelassen habe. Die negative öffentliche Wahrnehmung des Vizekanzlers entspreche nicht seinem Können, wurde betont und bedauert.


Uli Drescher / 30.01.13 / OTZ