Koppe: "Kassen müssen auf Ärzte zugehen"
Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Marian Koppe, hat das heutige Scheitern der Verhandlungen zwischen Krankenkassen und Ärzteschaft kritisiert. Es sei schlicht nicht nachzuvollziehen, weshalb die Krankenkassen ohne Not einen solch massiven Konflikt mit der Ärzteschaft provozierten. "Die emotionale Reaktion der Ärzteschaft ist verständlich. Wie man als Kassenverband angesichts der gestiegenen Praxiskosten für Ärzte und mehr als 22 Milliarden Euro Rücklagen am Beginn der Verhandlungen gar eine Reduktion der Arzthonorare fordern kann, ist mir unbegreiflich", so Koppe.
"Das zwischenzeitliche Angebot der Krankenkassen, die Honorare um lediglich 0,9 Prozent anzuheben, entspricht ebenso in keinster Weise der Sachlage", moniert der Liberale. Wer sehe, welche Versorgungsprobleme gerade im niedergelassenen Bereich bereits aktuell herrschten, könne nicht nachvollziehen, weshalb die Attraktivität des Ärzteberufes grundlos gefährdet und Patienten verunsichert würden. "Die Politik versucht verzweifelt Ärzte auf das Land zu holen, den Arztberuf finanziell attraktiver zu gestalten und von Bürokratie zu befreien. Und dann stellen sich am Ende die Kassen einfach quer", so Koppe.
Ein alarmierendes Signal sei aus Sicht des FDP-Gesundheitsexperten, dass die Ärzteschaft scheinbar keinen anderen Ausweg sehe als zum äußersten Mittel - der Praxisschließung- zu greifen. Zwar stellten die gesetzlichen Regelungen sicher, dass kein Patient mit dringendem Behandlungsbedarf abgewiesen werde, dennoch sei die Situation problematisch. "Ich kann nur beide Seiten auffordern an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sowohl Kassen als auch die Ärzte tragen Verantwortung für eine optimale Versorgung der Patienten", so Koppe abschließend.