Koppe begrüßt größere Verantwortung der Länder bei der ärztlichen Versorgung
"Ich begrüße ausdrücklich die Einigung zum Versorgungsgesetz zwischen Bund und Ländern", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Marian Koppe (FDP), heute in Erfurt. Entscheidend für Koppe sind vor allem die Maßnahmen, mit denen der Arztberuf in den ländlichen Regionen attraktiver gestaltet werden soll. Das nunmehr auch die Länder eine größeres Mitspracherecht und damit Verantwortung erhalten sollen sieht Koppe positiv: "Wenn Probleme vor Ort bestehen, müssen diejenigen, die vor Ort Verantwortung tragen auch in die Lösung des Problems einbezogen werden", so der liberale Gesundheitspolitiker weiter.
Ein größeres Mitspracherecht bedeute für die Länder aber auch eine größere Verantwortung. "Von nun an wird es für die Gesundheitsminister der Länder schwerer mit dem Finger nach Berlin zu zeigen. Sie sind nunmehr in der Pflicht - auch in Thüringen." Koppe erinnerte daran, dass noch vor einem Jahr die Thüringer Landesregierung beim Thema Ärztemangel lediglich von statistischen Problemlagen gesprochen habe. Es sei gut, dass wenigstens nunmehr das Problem erkannt sei.
Allerdings warnte Koppe vor überzogenen Erwartungen an die Politik. Auch mit dem neuen Versorgungsgesetz werde nicht automatisch das Problem des Ärztemangels im ländlichen Raum gelöst. "Es sind viele Faktoren die die aktuellen und drohenden Missstände verantworten. Es wird viel Überzeugungsarbeit von Nöten sein, um jungen Menschen den Traumberuf Landarzt schmackhaft zu machen", so Koppe weiter. "Freie Berufswahl und freie Wahl des Wohnortes sind Verfassungsgüter. Kein Minister wird einen Arzt am Schlafittchen packen und in eine unterversorgte Region schleppen können." Dieses zu suggerieren wäre falsch und verantwortungslos, so Koppe abschließend.