Mahnwache der Opfer des Stalinismus vor dem Thüringer Landtag
Vertreter der Vereinigung der Opfer des Stalinismus hatten sich heute zu einer Mahnwache vor dem Landtag in Erfurt eingefunden. Sie wollten damit der Forderung nach einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Thema Misshandlungen in DDR-Kinder- und Erziehungsheimen Nachdruck verleihen. Die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag hat dazu einen Antrag eingebracht, der voraussichtlich morgen auf der Tagesordnung stehen wird.
Über die Betroffenen sei in der letzten Zeit viel geredet worden, nun ginge es darum "die Opfer zu unterstützen" so der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Marian Koppe. Nicht zuletzt unterscheide sich die Form der Misshandlungen in der DDR gegenüber aktuellen Fällen in einem ganz wesentlichen Punkt: "Da war Systematik dabei" sagt Koppe.
Die Kinderheime seien nur ein Teil des diktatorischen Systems der DDR gewesen, sagte er in dem Gespräch mit den Verbandsvertretern. "Die FDP fordert eine stärkere Einbeziehung der Opferverbände bei der Aufarbeitung des Unrechts in DDR-Kinderheimen", bekräftigte der Fraktionsvorsitzende Uwe Barth. Er übergab der Vereinigung der Opfer des Stalinismus vor dem Landtag eine Spende von 50 Euro. Im Rahmen der letzten Landtagssitzung am 7. Oktober hatte er versprochen, den Kaufbetrag für die schwarz-rot-goldene Krawatte, die er von der CDU erhalten hatte, zu spenden.