FDP fordert mehr Aufklärung, um Spendenbereitschaft zu erhöhen
Die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag fordert eine zielgerichtete Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Organspende, um die Spendenbereitschaft in Thüringen zu erhöhen. In einem parlamentarischen Antrag wird die Landesregierung aufgefordert zu berichten, welche Aufklärungsmaßnahmen und Informationskampagnen sie zum Thema Organspende in den letzten fünf Jahren unterstützt hat, welche Mittel zur Verfügung gestellt wurden und wie sie den Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit bewertet.
"Noch immer werden in Deutschland zu wenige Organe gespendet. Viele Patienten stehen auf der Warteliste und müssen bis zu einer erfolgreichen Organtransplantation erhebliche gesundheitliche Einschränkungen in Kauf nehmen", begründet der gesundheitspolitische Sprecher der FDP Marian Koppe die Initiative seiner Fraktion. Eine Forsa-Studie belegt, dass auf dem Gebiet der Organspende noch umfassendere Informationsarbeit nötig ist. 79 Prozent der Thüringer haben sich mit dem Thema Organspende wenig bis gar nicht auseinandergesetzt. Lediglich sechs Prozent der Thüringer besitzen einen Spenderausweis. "Nur gute und umfassende Aufklärungsarbeit, wozu auch Erfahrungsberichte von Betroffenen gehören, machen die Erfolge der Transplantationsmedizin für jeden deutlich. Die Menschen sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen und für sich eine Entscheidung treffen", so Koppe.
Er will von der Thüringer Gesundheitsministerin wissen, welche Vorhaben mit welchem Ziel initiiert wurden oder angedacht sind, um das Transplantationswesen in den Kliniken zu unterstützen. Außerdem soll die Regierung berichten, wie sich die personellen Strukturen und zeitlichen Ressourcen in den Krankenhäusern darstellen, damit die Transplantationsbeauftragten und pflegerischen Angestellten ihre Aufgaben nach dem Transplantationsgesetz wahrnehmen können. Die Kliniken müssten bei diesen Aufgaben stärker unterstützt werden, so die Forderung von Koppe. Angefangen bei den wenig routinierten Arbeitsabläufen bei Organentnahmen über den Bürokratie- und Organisationsaufwand bis hin zur Optimierung der Spendermeldungen seien Modellprojekte denkbar. "Nur wenn verschiedene Maßnahmen ineinander greifen, kann die Zahl der Organspender und -spenden erhöht werden. Ziel ist es, Lebensqualität und Lebensdauer der Schwerkranken zu verbessern, die dringend auf ein lebensrettendes Organ warten", so Koppe abschließend.