FDP will Zahnrettungsboxen flächendeckend an Thüringer Schulen einführen
"Ein kleines Teil mit großer Wirkung", nennt es der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Marian Koppe. Eine flächendeckende Einführung von so genannten Zahnrettungsboxen an Thüringer Schulen fordern deshalb die Liberalen in einem Landtagsantrag. "Die sinnvolle Ergänzung der Notfallausrüstung an Schulen kostet wenig und erzielt große Wirkung", so Koppe. Angetan von der Idee zeigt sich die Kassenzahnärztliche Vereinigung von Thüringen: "Durch den Einsatz von Zahnrettungsboxen können Zähne gerettet werden und aufwendige z.T. invasive Folgebehandlungen vermieden werden", so Dr. Karl-Friedrich Rommel.
Rund ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Europa erleiden bis zum 16. Lebensjahr einen Zahnunfall. Die Fallzahlen sind steigend. Dies hat umso größere Bedeutung, als dass vor allem die wichtigen oberen Frontschneidezähne besonders häufig betroffen sind. Deren Fehlen ist besonders auffällig und somit belastend für Heranwachsende. Dank moderner Adhäsivtechniken können Kronenfrakturen in den meisten Fällen dauerhaft und kosmetisch zufriedenstellend repariert werden. Der Verlust eines kompletten Zahns ist hingegen ein schwerwiegendes Ereignis. Ein ausgeschlagener Zahn kann jedoch wieder implantiert werden. Hierzu muss er im richtigen Nährmedium aufbewahrt werden. Die so genannte Zahnrettungsbox ist, ein großer Fortschritt. In ihr kann der Zahn bei Raumtemperatur bis zu 48 Stunden aufbewahrt werden. Die Unfallkasse Hessen hat 2009 bereits zum vierten Mal alle Schulen in Hessen mit Zahnrettungsboxen ausgestattet. "Dort geht man davon aus, dass sich diese Investition rechnet und vor allem für die Betroffenen von unschätzbarem Vorteil ist", so Koppe.
Bei 1026 Schulen in Thüringen und Kosten von 15 bis 20 Euro pro Box, wären für die Grundausstattung rund 20.000 Euro erforderlich, die vom Land oder aber auch Thüringer Unfallkasse aufgebracht werden könnten, so Koppe. "Wenn eine Folgebehandlung ohne Box 10.000 bis 15.000 Euro kostet, hat sich die Investition schnell gerechnet", so Koppe, der in der Idee auch einen Vorschlag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen sieht.