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Mehr als 3000 "Wasserläufer" demonstrieren Willen zur Chancengleichheit für die Region

Altenroth/Gössitz. Mit Zustimmung zu ihren Forderungen, die Infrastruktur zu verbessern und den Tourismus zu fördern, hatten die Akteure der Stausee-Initiative "Thüringer Meer" gerechnet, aber nicht mit derart großer: Über 3000 Menschen kamen am Samstagnachmittag rechts und links der Saale zwischen dem Saale-Orla- und dem Saalfeld-Rudolstadt-Kreis zusammen, um das Einschwenken einer knapp 200 Meter langen Pontonbrücke zu erleben und einmal wieder fußläufig den Hohenwarte-Stausee zu queren, wie das hier bis vor 65 Jahren möglich war.

Fast genau am Jahrestag der Brückensprengung zeigte die Stausee-Initiative mit diesem Spektakel, dass es jetzt nicht mehr darum gehe, ob die Brücke− tourismusverträglich für den Schwerlastverkehr gesperrt − kommt, sondern darum, wie sie finanziert wird, sagte Initiator Hartmut Holzhey. Um Chancengleichheit mit anderen Fremdenverkehrsregionen herzustellen, schlug er die Gründung eines Tourismuszweckverbandes mit hauptamtlicher Leitung vor.

Die basisdemokratische Unterstützung der vielen "Wasserläufer" zeigte bei anwesenden Politikern aller Parteien Wirkung. Die Staatssekretärin im Thüringer Verkehrsministerium, Marion Eich-Born (CDU), sagte zu, die Forderungen vom "Thüringer Meer" zu prüfen. Die Landtagsabgeordneten Bodo Ramelow (Fraktionsvorsitzender der Linken) und Marian Koppe (FDP) wollen eine Unterstützergruppe im Landtag gründen, ihre CDU Kollegen Gerhard Günther und Maik Kowalleck kündigten eine Arbeitsgruppe an. Und selbst der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Frank Roßner (SPD), ein bisheriger Brückengegner, begrüßte auf den Pontons die Vision, hier wieder eine feste Brücke zu errichten.