Königsee (OTZ/TS).
Thüringens FDP-Landeschef Uwe Barth wird am kommenden Montag mehrere Unternehmen besuchen.
"Es geht uns darum, vor Ort zu sehen, wie es der mittelständischen Wirtschaft geht und wo die Probleme liegen", sagte der FDP-Kreisvorsitzende Marian Koppe, der Barth übermorgen begleiten wird.
Auf dem Besuchsprogramm des Bundestagsabgeordneten stehen zunächst die Watzdorfer Brauerei , anschließend die Landfleischerei Rottenbach und zum Schluss die Firma Metalltechnik Müller in Koppes Heimatstadt Königsee.
Presseveröffentlichung:
OTZ v.28.10.2008
Regionalität ist und bleibt der Anspruch
Landfleischerei Dörnfeld GmbH investiert in Produktivität und Qualität
Von Maria Bach Rottenbach (OTZ). Die Landfleischerei Dörnfeld GmbH besuchten gestern der FDP-Landesvorsitzende Uwe Barth und der Kreisvorsitzende Marian Koppe. Das Rottenbacher Unternehmen war eine Station der Politiker, die sich im Rahmen einer Kreisbereisung die wirtschaftliche Situation mittelständischer Unternehmen näher betrachten wollten. In einer Gesprächsrunde mit Geschäftsführer Ulrich Pakullat und Betriebsleiter Bernd Hübner informierten sich Barth und Koppe über den Betrieb.
Die Landfleischerei wurde 1997 als GmbH gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der Agrargenossenschaft Dröbischau. Im Jahr 2000 wurden die beiden Standorte Königsee und Dörnfeld aufgegeben und der Umzug nach Rottenbach vollzogen. Für das Unternehmen ist es wichtig, Produktion und Verkauf in der Region zu vollziehen.
Aus diesem Grund stammen die Tiere vorwiegend von der Agrargenossenschaft Dröbischau und der Mutterkuh GmbH, wo sie aufgezogen werden. Die Tiere gelangen aus Thüringer Schlachthöfen in die Landfleischerei, wo sie zu den verschiedenen Spezialitäten verarbeitet werden. Die Produktpalette reicht von Frischfleisch über Wurstwaren bis hin zu Konserven. In insgesamt 17 Filialen können sich die Kunden von Frische und Qualität der Ware überzeugen. Zudem sind auch vier mobile Verkaufswagen in den ländlichen Gegenden unterwegs. Das Einzugsgebiet erstreckt sich bis Saalfeld, Ilmenau und Arnstadt. Auch daran ist zu erkennen, wie viel Wert auf Regionalität gelegt wird. So kommt das Rohprodukt aus den Orten, wo es auch wieder verkauft wird.
Die Landfleischerei Dörnfeld beschäftigt 90 Mitarbeiter, wovon 24 in den Abteilungen Produktion, Vertrieb und Verwaltung arbeiten. Mehr als 60 Angestellte sind im Verkauf tätig, so Pakullat. Auch in Ausbildung wird investiert. Derzeit lernen drei Jugendliche im Unternehmen. Das Ausbildungsangebot sei nicht nur wegen steigender Personalkosten verkleinert worden, erklärt Pakullat den Politikern, sondern auch wegen schlechter Voraussetzungen der Bewerber. Viele haben Probleme im mathematischen Bereich.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Landfleischerei einen Netto-Umsatz von rund vier Millionen Euro. "Unterm Strich bleibt nicht viel , sagt Pakullat, der seit 40 Jahren in der Landwirtschaft arbeitet und auch im Vorstand der Agrargenossenschaft Dröbischau sitzt. Um konkurrenzfähig zu bleiben und EU-Normen zu erfüllen, laufen derzeit in der Produktionshalle verschiedene Baumaßnahmen. So werden beispielsweise neue Lagerräume geschaffen und Instandsetzungen vorgenommen.
Auch die Preissituation war ein Thema in der Gesprächsrunde. Bei der Diskussion wird deutlich, dass es sich die Fleischerei naturgemäß nicht leisten kann, unter dem Einkaufswert zu produzieren. Denn die steigenden Kosten können nicht auf den Kunden umgeschlagen werden, erklärt Hübner. Man hoffe, dass sich der Stellenwert für Nahrungsmittel wieder verbessert und die mittelständischen Unternehmen nicht unter Dumpingpreisen und Großkonzernen leiden müssen. Und allem voran stehe nun einmal die Grundidee, in dieser Region zu produzieren, Arbeitsplätze zu sichern und Qualität zu liefern. Auch Koppe und Barth stimmen damit überein, dass der Mittelstand das wirtschaftliche Fundament des Staates bilde.