Die FDP-Kreisverbände Saalfeld-Rudolstadt und Eisenach fordern zur Erhaltung der Thüringer Kulturlandschaft die Schaffung eines Kulturraumgesetzes für den Freistaat.
Eine weitere unkoordinierte Kürzung der Mittel für die Landestheater darf nicht zugelassen werden. Deshalb schließen wir Liberale uns dem energischen Protest der Thüringer Bürgerinnen und Bürger, der mittlerweile auch die Stadt- und Landesgrenzen weit überschreitet, der verschiedensten Vereine und Verbände, sowie der kommunalen Parlamente an.
Die FDP Kreisverbände Eisenach und Saalfeld-Rudolstadt werden zu dem im Oktober stattfindenden Landesparteitag dementsprechende Anträge einreichen. Grundlage soll das Kulturraumgesetz wie es in Sachsen eingeführt worden ist, sein. Allerdings in modifizierter Form, denn man darf es natürlich nicht kopieren, es muss den Thüringer Gegebenheiten anpasst werden und dient daher sehr gut als Vorlage für sachliche Gespräche und Diskussionen. Diesen würden sich Theaterschaffende nicht verschließen, haben bisherige Kürzungen mit eigenen Konzepten begleitet, um noch ein spielbares Theater vorzuweisen.
Ein Kulturraumgesetz, vernünftig gestrickt, ohne ein Bürokratiemonster, wird als Landes- und kommunale Pflichtaufgabe festgeschrieben. Dies bedeutet, kulturelle Aufgaben genießen haushaltsrechtlich den gleichen Rang wie andere Bereiche.
Das entbindet die Landesregierung nicht von ihrer Verantwortung, gerade in ökonomischer Hinsicht und aufgrund der Haushaltslage, Einsparungspotentiale in allen Bereichen einer kritischen und sachorientierten Prüfung zu unterziehen. Aber wenn man dieses Sommertheater verfolgt, erst ran an die Gäule, dann in schnellem Galopp und zum Schluss wieder einen Salto rückwärts, ein Kreisverkehr ohne Ausfahrt, dies ist einfach nicht nachzuvollziehen.
Eines wird aber deutlich, Einsparungspotentiale findet man mit kontinuierlicher Regelmäßigkeit immer wieder in der Thüringer Kulturlandschaft, immer bei den Theatern und immer wieder dort wo keine Lobbyistenarbeit notwendig wird.
Diese Kürzung der Landeskulturförderung, welche in den letzten 10 Jahren, um fast ein Viertel sank, von 161 Millionen auf 124, trifft immer wieder die gleichen Theater.
Nordhausen, Eisenach und Saalfeld-Rudolstadt
Für Eisenach konkret bedeutete dies, erst Streichung des Schauspiels, dann Ballett, dann der Chor, was denn noch? Ein Oper oder Musical auch noch ohne Orchester, vielleicht auch keine Solisten mehr? Auch im Theater Rudolstadt muss angesichts der erneuten Kürzung von diesmal ca. 50% der Landeskulturfördermittel die Frage gestellt werden, in welchem Umfang und in welcher Qualität ein Spielbetrieb noch möglich ist.
Diese Ambitionen sind leicht zu durchschauen, kommt dies alles einer Salamitaktik gleich, immer schön Scheibchenweise!
Die Vermutung liegt nahe, dass auch eine 10 Millionenkürzung nur von kurzer Dauer sein wird, die nächsten werden folgen.