Sehr geehrte Frau Karawanskij,
Sehr geehrter Herr Stengele,
man hat sich daran gewöhnt dass sich zwischen den Sonntagsreden und der Wirklichkeit in unserer Rot/Rot/Grünen-Regierung in dieser und der letzten Legislatur immer ein ganz großer Graben auftut.
Das wäre nicht so schlimm, wenn die dann folgenden Ideen oder Vorstellungen der Regierung und seines "Fachpersonals" wenigstens durchdacht und zukunftsfähig wären.
Leider ist dies nicht der Fall. Egal ob im Verkehr, der regenerativen Energien, dem sozialen Wohnungsbau oder der Digitalisierung wir kommen einfach nicht von der Note 4 minus weg.
So ist es nun auch mit den angedachten Wegfall des Halbstunden-Taktes der Saalebahn.
Allein schon die Idee vorzulegen, hier eine positive Entwicklung des Nahverkehrs und der Verbindung zwischen Stadt und Land zurückzudrehen, sollte nachhaltig bestraft werden.
Diese Idee widerspricht übrigens nicht nur den Grundsätzen der Linken und Grünen sondern verstößt auch gegen den eigenen Koaltionsvertrag. - Gemeinsam neue Wege gehen. Thüringen demokratisch, sozial und ökologisch gestalten ??? Vergessen ??
Nur in Ausszügen und zum Erinnern:
Auf dem Land und in der Stadt den Zusammenhalt stärken
Gemeinsam mit den Verkehrsträgern wollen wir eine aufeinander abgestimmte, nachhaltige und bezahlbare Mobilität entwickeln und in die Verkehrsinfrastruktur investieren.
Nachhaltige, sozialverträgliche und öffentliche Mobilität
Mobilität für alle Wir setzen uns für einen leistungsfähigen und angebotsorientierten Nahverkehr ein. Die guten Verbindungen im ThüringenTakt wollen wir weiter ausbauen. Wir werden dazu als Freistaat Thüringen eine stärkere finanzielle Verantwortung wahrnehmen.
Es ist wieder mal ein Schlag ins Gesicht und man merkt wie weit weg Erfurt von der Lebenswirklichkeit ist.
Das sich nun vom Land wieder niemand zuständig fühlt, müssen die lokalen Partner und gewählten Abgeordneten versuchen Schwachsinn und Rückschritt zu verhindern.
Bitte geben Sie mir eine Rückmeldung wie sich die Bahn zusammen mit dem Land vorstellt die ganzen Pendler auf der Saalebahn nicht schlechter zustellen als Arbeitnehmer in Erfurt, Jena oder Weimar?
Wie wird der dadurch ansteigenden Individualverkehr organisiert, geparkt und über die nicht ausgebaute B88 geführt wo Rudolstadt und Uhlstädt Nadelöhre auch in 20 Jahren bleiben?
Was passiert hier mit den 49€ Ticket das dort seine Wirkung völlig verliert.
Ich erwarte eine Rückmeldung von Ihnen bis zum 31.03.23.
(Dies sollte bei dem hochbezahlten und langversorgten Personal (was man so aus der Presse und den MDR hört) sicher kein Problem darstellen.)
Mit den besten Wünschen & sonnigen Grüßen
Henry Götze
Kreistagsmitglied Saalfeld/Rudolstadt
Fraktionsvorsitzender Kreistag