"Je länger die Abwanderung anhält, umso dramatischer wird sie Thüringen schaden. Die Folgen des jahrelangen Wegzuges gut ausgebildeter und qualifizierter Fachkräfte sowie gerade junger Frauen werden auf das Land erst in den nächsten Jahre ihre größte Auswirkung haben", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Kurth. Viel zu spät hätten Landesregierung und Landtagsparteien die Problematik wahrgenommen. Im Landtagswahlkampf 2004 hatten die Liberalen sehr intensiv die Gefahren der Abwanderung in den Fokus genommen.
Kurth sagte, dass dem Geburtenknick der Wendejahre kurz darauf der "viel länger andauernde Bevölkerungsknick durch Abwanderung" folge. "Der Geburtenknick muss gewissermaßen hingenommen werden. Keine Frau der Welt kann 15-jährige Kinder auf die Welt bringen. Noch ist es aber Zeit, den Bevölkerungsknick durch Abwanderung zumindest abzufedern", so Kurth. Hierzu müsse der Freistaat den Rahmen für attraktive Arbeitsplätze und hohen Lebensstandard schaffen. Die Thüringer FDP hatte in ihrem Leitantrag zum Landesparteitag eine offensive Innovationspolitik in Sachen Forschung und Mittelstand gefordert.
Dabei verwiesen die Liberalen auf die immensen Wachtumspotentiale v.a. auch der Thüringer Wirtschaft: "Thüringen benötigt einen weitgehenden Bürokratieabbau ebenso, wie einen sich selbst tragenden Mittelstand Wirtschaft und einen guten Bildungsmarkt. Auch die Lebensqualität vor Ort muss attraktiv sein, womit sich die Frage der Thüringer Kulturdichte stellt", so Kurth. Anders könne dem Hauptproblem Thüringens, der nach wie vor hohen Abwanderung, kaum entgegengewirkt werden.