FDP muss bürgerliches Lager stärken
"Wichtig ist, dass die Liberalen diejenigen auffangen, die sich von der CDU abwenden", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Kurth angesichts der Annäherung von CDU und Grünen. "Was vor ein paar Monaten für ausgeschlossen gehalten worden ist, wird Realität: Die CDU kuschelt intensiv mit Rot-Grün." Diesen massiven Linksschwenk würden viele Bürger und damit auch CDU-Mitglieder wohl kaum nachvollziehen können. Zumal SPD wie auch Grüne für ein Bündnis mit der PDS offen seien. Es werde deutlich, dass "die FDP in Thüringen nicht die bürgerliche Alternative, sondern die bürgerliche Partei ist". Das Potential, Thüringens bürgerliche Mitte an die FDP zu binden, werde immer größer. "Dies muss die FDP nutzen und dem bürgerlichen Lager eine Heimat geben."
Nach Kurths Ansicht stellt sich eine "Gespenster-Diskussion" derzeit nicht. Thüringen sei reich an Problemen, die es zu lösen gelte. Die Abwanderung bleibe weiterhin bedrohlich hoch, ländliche Strukturen würden vernachlässigt, die Frage nach einer Kreisgebiets- und Verwaltungsreform stehe nach wie vor. Für ein "Koalitions-Orakel" dürfte angesichts der Probleme keine Zeit sein. Unverständlich sei indes die Unions-Auffassung, dass sich die Grünen "grundsätzlich zu einer realistischen Partei entwickelt" habe und eine "sehr interessante Option" darstelle. "Die Wirklichkeitsferne der CDU hat bedenkliche Ausmaße angenommen", so Kurth abschließend.