Erfurt. (tlz/el) Er will es zum dritten Mal wissen: Herbert Rudovsky (55) tritt für die FDP Erfurt zur OB-Wahl am 7. Mai an. Dass er bei den ersten Versuchen 1990 mit 4,8 Prozent und 1994 mit 3,8 Prozent abgeschlagen hinten lag, ficht ihn nicht an, er glaubt, dass er gewinnt. "Jetzt sind die Karten neu gemischt", sagt Rudovsky mit Blick darauf, dass Amtsinhaber Manfred Ruge nicht mehr antritt. Ruge habe 16 Jahre lang Bestes geleistet, jetzt brauche Erfurt eine liberale Alternative im Rathaus.
Ohne den Rückhalt einer Fraktion im Stadtrat, in dem die FDP seit 1994 nicht mehr vertreten ist, könne er Moderator sein, sagt Rudovsky - der die Landeshauptstadt auch damit bekannt machen möchte, dass analog zur Frauenkirche in Dresden auch die Barfüßerkirche vollständig wiederhergestellt werden könnte.
Andreas Voges (41) nahm es sportlich: Auch er hatte für die FDP der erste Mann in Erfurt werden wollen, stellte sich und seine Kraft dann aber vorbehaltlos in die Wahlkampfdienste für Rudovsky. Und hatte solches schon zuvor bekundet, damit den "Schrecken" gemildert, den er dem Kreisvorsitzenden Egidius Ahrens, so sagte dieser es, mit seiner Bewerbung eingejagt hatte. "Die Partei ist dadurch nicht zerrissen, sondern gestärkt hervorgegangen", konnte Ahrens denn am Ende der gestrigen Mitgliederversammlung auch verkünden. Dort hatten von 29 Wahlberechtigten 28 ihre Stimme abgegeben: 17 für Rudovsky, 10 für Voges bei einer Enthaltung.