LANDESHAUPTSTADT (jh). Exakt drei Monate vor der OB-Wahl kürten nun auch die Liberalen ihren Kandidaten: Sie schicken Herbert Rudovsky ins Rennen.Nach über einstündigem Kreuzverhör der beiden Bewerber im Kellergewölbe eines Pubs in der Johannesstraße schritten 28 Mitglieder des FDP-Kreisverbandes kurz vor 21 Uhr zur Wahl. Der 55-jährige Mann aus dem Wirtschaftsministerium setzte sich dabei mit 17 Stimmen gegen den Neuropsychologen Andreas Voges (41) durch. Dieser steckte die Niederlage offenbar recht gut weg, applaudierte fair und gratulierte seinem Parteifreund. Natürlich sei er angetreten, um zu gewinnen. "Mein Hauptziel ist es aber, dass die FDP voran kommt", resümierte Voges gegenüber TA. Allein dass es zwei Bewerber und dadurch eine intensive Auseinandersetzung gab, habe das schon bewirkt. Er werde - und das versicherte Voges bereits im Vorfeld für den Fall seiner Niederlage - den anderen im Wahl- kampf maximal unterstützen. "Der Abend hat die Partei nicht zerrissen, sondern bereichert", kommentierte denn auch der Kreisvorsitzende Egidius Arens.Für den in der Kommunalpolitik nicht unerfahrenen Herbert Rudovsky (Stadtrat 1990-94) geht es heute Abend, 19.30 Uhr, sofort in die Vollen. In einer von TA-Geschäftsführer Wilfried Goosmann moderierten Runde im Grand Hotel am Dom mit allen OB-Kandidaten will er erste Punkte sammeln. In einem Stadtoberhaupt einer nicht im Parlament vertretenen Partei sehe er jedenfalls eine große Chance für Erfurt und seine Bürger.