Wirtschaft mit richtigen Bildungsvorstellungen
"Die Zeit ist reif, dass die Thüringer Bildungspolitik neu ausgerichtet wird.", erklärte FDP-Landeschef Uwe Barth. "Wissen und Bildung ist die natürliche Ressource des Freistaates - wir müssen sie nutzen." Der FDP-Politiker forderte eine Bildungsinitiative durch die Landesregierung, die "über die Bewältigung der Tagesaufgaben hinaus geht." Es sei erstaunlich, so Barth, dass trotz eines langjährigen Lehrers und Kultusministers an der Spitze der Regierung die Bildungspolitik das Stiefkind der Landespolitik darstelle. Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) habe bisher nicht gezeigt, dass er ein größeres Interesse für Bildung und Wissenschaft hege. "Das wird an der Hortdiskussion ebenso deutlich, wie an nicht ersichtlichen Initiativen auf Bundesebene. Von diesem Regierungschef mit seiner Biographie sollte man in Sachen Bildung ein deutlich größeres Engagement erwarten können."
Barth verwies darauf, dass in bestimmten Bildungsfragen durchaus ein gesellschaftlicher Konsens herrsche. Die Thüringer CDU habe es sich aber mittlerweile zu Eigen gemacht, " ihre politische Aktivitäten und auch ihre Inaktivitäten gegen den Widerstand so ziemlich aller gesellschaftlichen Gruppen durchzuboxen.", so Barth. Eine Neuausrichtung der Bildungspolitik hatte jüngst auch Thüringens Wirtschaft zum wiederholten Male gefordert. Der Erfurter IHK-Präsident Nils Lund Chrestensen sprach sich für längeres gemeinsames Lernen aus. Ebenso befürwortete er die Schaffung einheitlicher Bildungsstandards, bundeseinheitlicher Vergleichsarbeiten und zentrale Abschlussprüfungen. FDP-Landeschef Uwe Barth begrüßte diese Forderungen, die sich mit den bildungspolitischen Forderungen der Liberalen weitgehend deckten.