FDP wirft Landesregierung verfehlte Hochschulpolitik vor
Beim gestern veröffentlichten neuen Hochschulranking ist Thüringen vom ersten auf den vierten Platz gerutscht. Der FDP-Landesvorsitzende Uwe Barth sieht daher den Innovationsstandort Thüringen gefährdet. "Zwar liegt der Freistaat insgesamt noch auf den vorderen Plätzen, doch die Tendenz zeigt klar nach unten" so Barth. Daher sei es wichtig, dieser Tendenz entschieden entgegenzusteuern. Nur so könne Thüringen im Vergleich mit anderen Bundesländern konkurrenzfähig bleiben.
Kritik äußerte Barth an den jüngsten Äußerungen von Kultusminister Jens Goebel (CDU), wonach im Bereich der Hochschulen keine Streichungen vorgenommen werden sollen: "Hier reicht es nicht, die bisherige schlechte finanzielle Ausstattung der Hochschulen beizubehalten. Vielmehr muss gerade jetzt mehr in die Forschung investiert werden, um die Zukunftsfähigkeit Thüringens wieder zu gewährleisten. Der vielgelobte Hochschulpakt sichert den Hochschulen ein langsames Sterben auf Raten. Zukunftsfähigkeit braucht eine andere Grundlage." Sonst würde langfristig auch der Wirtschaftsstandort Thüringen Schaden nehmen.
Barth unterstützte jedoch Goebels Vorschlag, den Hochschulen mehr gestalterische Freiräume zu geben: "Die Universitäten müssen in organisatorischen und inhaltlichen Fragen mehr Kompetenzen bekommen." Das bedeute auch, dass die Hochschulen sich ihre Studenten und die Studenten sich ihre Hochschule selbst aussuchen können.
Dass Thüringen im Hochschulranking abgerutscht ist, ist für den FDP-Landesvorsitzenden ein "Alarmsignal, auf das reagiert werden muss, bevor es zu spät ist". Falls die Regierung Althaus jetzt nicht ihre hochschulpolitischen Prioritäten neu setze, drohe dem Freistaat ein "langsamer Abschied von der Zukunft."