Den Erfurter Demonstrationszug gegen die Hartz-IV-Gesetze führte heute symbolisch ein Kind in Pionieruniform und eine Frau mit FDJ-Hemd an. "Unverantwortlich und geschmacklos." nannte FDP-Generalsekretär Patrick Kurth diesen Vorfall. "Ein Kind in die Uniform eines totalitären Regimes zu stecken, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die Grenzen der politischen Auseinandersetzung weit überschritten. Hier wird ein Kind, das politische Handlungen noch nicht einschätzen kann, bewusst missbraucht. Nicht nur die Erziehungsberechtigten sondern auch die Organisatoren der Veranstaltung stellen sich damit selbst ins Abseits.", so Kurth. Er forderte die Verantwortlichen auf, öffentlich zu diesem Fall Stellung zu beziehen.
Kurth machte aber auch deutlich: "Man kann Verständnis dafür haben, dass Menschen, die in der DDR aufwuchsen, die Zeit in den Jugendorganisationen nicht unbedingt als Unterdrückung empfinden oder sogar gute Erinnerungen daran haben. Dieses Verständnis endet aber dort, wo solche Uniformen bei politischen Demonstrationen getragen werden. Völlig inakzeptabel ist es, die eigenen Kinder zum Zwecke einer politischen Gesinnung zu missbrauchen." Kurth sagte abschließend, dass eine solche Taktlosigkeit sämtlichen Gegnern von Hartz IV schade. Eine politische Auseinandersetzung könne bei solchen Vorgängen niemand erwarten.