Barth: Gewerkschaftsbosse sollen Gehälter offen legen
Zur aktuellen Diskussion um die Offenlegung der Gehälter von Top-Managern erklärte heute der FDP-Chef Uwe Barth, dass auch die Gehälter der Gewerkschaftsbosse kritisch zu beleuchten seien. Barth verwies darauf, dass der Blick sich nicht nur auf Vorstandsetagen der Wirtschaft richten sollte. "Messen die Gewerkschaften mit zweierlei Maß?", fragte Barth. "Sie zeigen mit Zornesröte auf die Wirtschaft. Haben sie selbst Grund, vor Scham rot zu werden? Es gab in der Vergangenheit gelegentlich interessante Offenbarungen über Gehälter und Posten führender Gewerkschafter, wer auf andere mit dem Finger zeigt, muss selbst auch zeigen, dass er eine weiße Weste hat."
Barth sagte drastisch: "Gewerkschaften fordern Folterwerkzeuge für jeden Mittelständler, der es nicht schafft, einen Azubi einzustellen. Obwohl man selbst kaum Auszubildende hat, verlangt Ver.di inzwischen von seinen Mitarbeitern, auf das 13. Monatsgehalt zu verzichten. Andererseits hat Verdi-Chef Bsirske angeblich fast 250.000 Euro Einkommen im Jahr. Welches Gewerkschaftsmitglied hat das schon? Kennt der die Probleme derer, die er zu vertreten behauptet, wirklich noch?", so Barth.
Die Gewerkschaftsbosse sollten nach Barths Ansicht verpflichtet werden, ihre Gehälter offen zu legen, die Mitglieder, die Beiträge zahlen, hätten darauf ein Anrecht. Das gilt auch für entgeltliche Nebentätigkeiten. Viele Unternehmen würden dies bereits machen. Dies sei ein Gebot der Ehrlichkeit gegenüber den aufrichtigen Gewerkschaftern an der Basis. Zur Basis zählt Barth übrigens nicht die Landeschefs der Gewerkschaften. Auch bei deren Einkommen und Nebentätigkeiten sei Transparenz notwendig.
Ausdrücklich wendete sich Barth gegen reine Neiddebatten. "Wer große Verantwortung trägt, soll auch angemessen bezahlt werden. Neid ist kein positiver Antrieb. Wer aber mit Fingern auf andere zeigt, muss sich Gegenfragen stellen." so Barth abschließend.