Zur heute veröffentlichen Studie "Konkurrenz um Anerkennung" des durch das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), erklärt der stellvertretende Landesvorsitzende der Freien Demokraten Thüringen Gerald Ullrich, MdB:
"Das darf doch wohl nicht wahr sein. Heute wurde eine indirekt von der Bundesregierung geförderte Studie veröffentlicht, die folgenden Ausgangspunkt zu Grunde legte: "Vor allem zwei Gruppen sind (…) von sozialer, kultureller und identifikativer Abwertung betroffen: Migrant*innen - und innerhalb dieser Gruppe die besonders saliente, im Fokus stehende Kategorie der Muslim*innen - und Ostdeutsche."
Ich bin entsetzt, dass 30 Jahre nach der Wiedervereinigung eine Studie durchgeführt wurde, die aus rein westdeutscher Sicht angelegt ist. Hier werden die Gefühle zweier aus westdeutscher Sicht benachteiligter Gruppen miteinander verglichen. Als einer aus der angeblich benachteiligten Gruppe der Ostdeutschen kann ich sagen, ich habe es satt, dass mir eingeredet wird, ich bin benachteiligt und hätte weniger Chancen. Damit gehe ich mit der großen Mehrheit der Ostdeutschen konform, denn gerade mal ein Drittel sieht sich laut dieser Studie als Bürger zweiter Klasse.
Dass solche Studien dazu beitragen, den Graben zwischen Ost- und Westdeutschen zu vertiefen, scheint den Verfassern nicht in den Sinn gekommen zu sein. Dass dafür auch noch Steuermittel eingesetzt wurden, ist besonders verwerflich. Von der einzigen ostdeutschen Ministerin im Kabinett Merkel hätte ich mehr integratives, statt spaltendes Verhalten erwartet."