Der FDP-Bundestagsabgeordnete Thomas L. Kemmerich fordert angesichts der neuen Studie des IW Köln über zunehmenden Fachkräftemangel eine Aufwertung der Ausbildungsberufe in Thüringen.
"Wir wollen die Attraktivität der Ausbildungsberufe verbessern und jungen Menschen den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern", so Kemmerich.
Laut Bundesagentur für Arbeit werden bis 2025 in Thüringen 280.000 Fachkräfte fehlen. Hier mangelt es der rot-rot-grünen Landesregierung an Ideen, wie man dieser Herausforderung begegnen könne.
Kemmerich fordert, die Gebühren für die schulische und die duale Ausbildung auf ein Minimum zu reduzieren: "Es ist nicht verständlich, warum Studenten von ihren Gebühren befreit werden und die Auszubildenden nicht." Hier müsse die Chancengerechtigkeit bei den Ausbildungsberufen gewahrt werden.
Gerade für Quereinsteiger, die sich nach ihrem 21. Lebensjahr für eine duale Ausbildung entscheiden, dürften die anfallenden Gebühren kein Hindernis darstellen. Häufig würden dadurch Studienabbrecher vor einer dualen Ausbildung zurückschrecken.
Zudem fordern die Freien Demokraten bei der Reform des Bafögs eine elternunabhängige Förderung für volljährige Schüler, Auszubildende und Studenten. Die Rückzahlung des Darlehens solle sich am späteren Einkommen orientieren. "Wir können nicht auf der einen Seite den Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften in Bereichen des Handwerks oder der Pflege beklagen und gleichzeitig den Zugang zur Ausbildung erschweren", so Kemmerich.
Das Rückgrat der Thüringer Wirtschaft seien kleine und mittelständische Unternehmen, die auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen seien. Hier müsse die Politik Rahmenbedingungen setzen, um die wirtschaftliche Zukunftsperspektive des Landes zu erhalten.
Darüber hinaus bedarf es einer höheren gesellschaftlichen Anerkennung für Ausbildungsberufe. Die Freien Demokraten werden für die Landtagswahl 2019 hier einen ihrer Schwerpunkte setzen.