(otz/tr) Entsetzt reagierte der Ortsverband der Greizer Liberalen auf die Enthüllungen zum neuen Kultur- und Kongresszentrum (KKZ). "Wir haben seit Jahren fast 20% Arbeitslosigkeit und die Greizer SPD baut sich ein weiteres Prestigeobjekt", sagt Silvio Häckel, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Greiz. Die Liberalen seien keineswegs gegen Kultur oder gegen das Greizer Theater. Aber Priorität müsse zunächst das Ankurbeln der Wirtschaft und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen haben. Häckel forderte vom Bürgermeister:
"Machen Sie endlich Ihre Hausaufgaben! Beschaffen Sie die 36 Mio DM - aber investieren Sie sie in Gewerbegebiete und in die Ansiedlung von Investoren. Dann entstehen Arbeitsplätze, Greiz verliert nicht weiter Einwohner und der Jugend wird endlich auch eine Zukunft geboten." Nach Meinung der Greizer FDP würde beim Abarbeiten einer solchen Prioritätenliste ganz automatisch die Nachfrage und die Möglichkeiten für Kulturangebote steigen. Denn die Bürger verdienen dann hier Geld und wollen es hier wieder ausgeben. Die Stadt verfügt dann über eigene Steuereinnahmen und hängt nicht am Tropf des Freistaates Thüringen. Häckel meinte, dass bei aller Euphorie über den Erhalt des Theaterstandortes Greiz die Frage erlaubt sein müsse, wer für den jetzt festgestellten katastrophalen Zustand des Theaters verantwortlich ist. Denn offensichtlich hat erst der aufgelaufene Reparaturstau dazu geführt, das die Sanierung des Theaters ebenfalls um die 30 Mio DM kosten würde.
Torsten Röder, Greiz (0171) 45 18 420