"Die Bundesregierung ist offenbar nicht bereit für eine moderne Familienpolitik. Statt des staatlich geförderten Endes der Karriere brauchen wir mehr flexible Arbeitszeiten und Telearbeit, die es Eltern ermöglichen, auch mit Kindern im Beruf zu bleiben", so kommentiert Thomas L. Kemmerich, FDP-Landesvorsitzender, das von Familienministerin Schwesig (SPD) vorgeschlagene Familiengeld für Teilzeit-Eltern. Der Plan der Familienministerin sieht vor, dass Eltern, die beide ihre Wochenarbeitszeit auf 32 bis 36 Stunden reduzieren, bis zu zwei Jahre lang 300 Euro im Monat erhalten sollen. Die Kosten werden laut einem Bericht mit weniger als eine Milliarde Euro beziffert. "Die Milliarde Euro sollte besser in den Ausbau von Kindertageseinrichtungen investiert werden", fordert Kemmerich.

"Für Familien sind heute mobile Arbeitsformen zentraler Bestandteil einer neuen Vereinbarkeit. Doch die Familienpolitik der SPD basiert auf dem System von Transferleistungen. Das neue Familiengeld ist nichts weiter als das staatlich geförderte Ende der Karriere für beide Elternteile. Erziehungsgeld, Elterngeld, Kindergeld... diese Zahlungen fördern nicht das berufliche Fortkommen sondern vielmehr das Ende bzw. eine längere Pause im Job. Zumal auch die Rentenansprüche auf der Strecke bleiben", kritisiert Kemmerich. "Dabei ist die Realität heute schon bunter: Arbeitgeber sind familienfreundlicher und offener, als Frau Schwesig denkt", ist sich Kemmerich, der selbst Unternehmer ist, sicher. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend "Erfolgsfaktor Familie" von 2015 ist für 94 Prozent der Unternehmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der wichtigste Grund, um den Beschäftigten die Arbeit im Home Office anzubieten. Gefolgt von der Erhöhung der Produktivität statt mit 71 Prozent. "Scheinbar kennt Frau Schwesig ihre eigenen Studien nicht. In Zukunft werden digitale Arbeitswelten den Menschen mehr Auswahl eröffnen, wie, wo, wann und was sie arbeiten wollen. Dazu müssen wir politisch den richtigen Rahmen setzen", fordert Kemmerich abschließend.


19.07.2016 Pressestelle