"Der Thüringer Mittelstand darf im Ringen um Fachkräfte, aber auch langfristig zur Sicherstellung der Betriebsübergabe nicht hängen gelassen werden. Die Landesregierung handelt bei der Finanzierung fahrlässig", kritisiert der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Thomas L. Kemmerich, die zu Wahlkampfzeiten wiederkehrende ungesicherte Finanzierung des Gemeinschaftsprojektes BERUFSSTART PLUS - ein Projekt zur Berufsorientierung bzw. zur Absicherung der Übergänge in die Ausbildung. "Die zielgerichtete Berufsvorbereitung und Berufsorientierung durch Berufsstart plus zu sichern, ist eine unverzichtbare Basis der Fachkräftesicherung. Gerade die mangelnde Berufsvorbereitung führt zu einer hohen Zahl von Ausbildungsabbrechern, mit denen den Betrieben die für die Zukunft wichtigen Fach- und Führungskräfte abhandenkommen. Gleichzeitig liegt die Verantwortung aber auch bei den Unternehmen während der Ausbildung, die Motivation ihrer Lehrlinge durch übertragene Verantwortung zu stärken", so der Wirtschaftsliberale, der selbst ein Unternehmen leitet und die Ausbildungssituation kennt.
"Das wirtschaftsnahe Projekt Berufsstart plus darf nicht immer dem Wahlkampfgetöse unterliegen. Die engen Kooperationen von Wirtschaft und Schule, die durch das Projekt geschaffen werden, müssen dauerhaft Bestandteil des berufsvorbereitenden Unterrichts sein. Die Handwerksverbände und Innungen, Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern und deren Ausbildungsangebote müssen über die Schule hinaus vermehrt im Rahmen des dualen Bildungssystems an berufsbildenden Schulen eingebunden sein", fordert Kemmerich weiter.
Die duale Berufsausbildung findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Lerninhalte und -methoden werden wesentlich von den Unternehmen und damit aus der Berufspraxis selbst heraus bestimmt. "Es ist die gelebte Kombination von Praxis und Theorie, die das Erfolgsmodell auszeichnen. Jedes Jahr entscheiden sich ca. 60 Prozent der Schulabgänger für eine Ausbildung im dualen Ausbildungssystem. In Deutschland werden mit der dualen Ausbildung junge Menschen so erfolgreich wie in kaum einem anderen Land in Europa in die Arbeitswelt integriert. Das ist unsere Stärke für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen und übermorgen", so der Liberale abschließend.