FDP über DGB-Chef Spieth verwundert
Erfurt, 11.03.2004. Percy Wesselly, stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Thüringen, zeigte sich am Donnerstag verwundert über die bevorstehenden 250 Entlassungen bei der AOK Thüringen. Er sei erstaunt gewesen, dass ausgerechnet der AOK-Verwaltungsratschef Frank Spieth einen solchen Schritt unterstütze. Wesselly wörtlich: "Spieth lässt als DGB-Landesvorsitzender seine Gewerkschafter sich an jedes Werktor ketten, wo auch nur eine einzige Überstunde unbezahlt gearbeitet wird. Und plötzlich greift er selbst zu Mitteln der kapitalistischen Ausbeuter."
Laut Spieth wolle man mit der Maßnahme die defizitären Bereiche der Rechnungsprüfung und Beleglesung auf eine neu gegründete Firma in Suhl legen. Entlassene AOK-Mitarbeiter könnten dort eine Stelle bekommen. Der FDP-Landesvize nannte dies eine "gewissenlose Begünstigung". "Das neue Unternehmen zahlt offenbar nur die Hälfte von dem, was die Betroffenen bei der AOK verdienen. Gleiche Arbeit für drastisch geringeren Lohn. Eine Zumutung, die Spieth sonst allerorts angeprangert hätte," so Wesselly weiter.
Wesselly sagte abschließend, dass dieser Vorfall vielleicht zu einem Umdenken bei den Gewerkschaften führen könnte. Zumindest könne die DGB-Chefetage jetzt wissen, wie sich Handwerker und Mittelständler fühlen würden.