Gera, 02.02.04, Der stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Thüringen, Percy Wesselly forderte die IG Metall in den laufenden Tarifverhandlungen zu mehr Augenmaß auf. Es sei aus ostdeutscher Sicht nicht nachvollziehbar, warum IG Metall-Chef Peters sich gegen den Vorschlag des Arbeitgeberpräsidenten Kannegießer für einen Arbeitszeitkorridor von 35 bis 40 Wochenarbeitsstunden stemme.
Der Vorschlag ist angesichts des schwankenden Konjunkturverlaufs vernünftig und ein Beitrag zur Verbesserung des Standort Deutschland sowie auch der Angleichung der Lebensverhältnisse in West und Ost. Auch die überwiegende Mehrheit der Betroffenen zieht Mehrarbeit einem Einkommensverzicht vor. Angesichts des gegenwärtigen Szenarios, in dem jeder dritte Betrieb, darunter verstärkt Mittelständler, eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland anstrebt, müssen bei den Gewerkschaften längst die Alarmglocken klingeln. Denn die metallverarbeitende Industrie ist die produktivste Deutschlands. Sie schafft jedes Jahr 50.000 Arbeitsplätze - im Ausland" so Wesselly.
" Ich wünsche der IG-Metall kein Waterloo, wie letztes Jahr im Osten, aber wenn sie die 35 Stunden Woche wie eine heilige Kuh vor sich hertreibt, dann steht Deutschland ein heißes Frühjahr bevor. Denn während der Osten für Investoren zunehmend attraktiver wird, steht in Westdeutschland die Anpassung an realistische Löhne und Arbeitszeiten noch bevor. Wir können uns auch angesichts des gestiegenen Euros nicht beliebig von der Welt abkoppeln. Man muss hier nochmals dem Aberglauben der Gewerkschaften und der SPD-Linken wiedersprechen, dass die Anzahl der Arbeitsplätze statisch ist und es nur darum geht, diese richtig zu verteilen. Arbeit ist wie jede andere Ware abhängig vom Preis und von Rahmenbedingungen, wie Kündigungsschutz, Ausbildungsstand usw." so Wesselly weiter.