Barth: Krapp beschönigt Bildungslage
Erfurt 28.01.04., "Kein Grund zum Jubeln", kommentierte der Landesvorsitzende Uwe Barth heute die Veröffentlichung der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU). Aufgrund der fehlerhaften Auswahl von Schulen sei der Freistaat nicht in den Vergleich miteinbezogen worden: "Die Lobgesänge des Kultusministers sind daher völlig unangebracht, da Thüringen nicht einmal in der Lage ist, sich den Regeln dieser Studie anzupassen."
Thüringen habe sich nicht ordnungsgemäß an der Studie beteiligt und wurde dementsprechend durch die Verantwortlichen aus der Vergleichswertung genommen. Die Studie weise zwar die Thüringer Ergebnisse aus, allerdings mit den Vermerk, dass diese "tendenziell überschätzt" werden. Selbst die gezielt ausgewählten Schulen könnten nicht mit dem hohen Niveau anderer Ländern mithalten: "Daher sieht die FDP keinen Grund, die Bildungssituation im Land zu beschönigen.", erklärte Barth.
Bei Betrachtung der Werte blieben Thüringen sowie Deutschland nur Mittelfeld. Die Ergebnisse wiesen Mängel an den Grundschulen in Thüringen auf: 22,1 Prozent der Grundschüler gaben an, in ihrer Freizeit nicht zu lesen. Damit ist Thüringen in Deutschland negative Spitze. 33 Prozent der Schüler müssen auch nach der vierten Klasse weitergefördert werden, damit keine Probleme beim Lesen auftreten. "Es besteht demnach genug Handlungsbedarf. Die Feststellung durch Minister Krapp, dass die Pädagogen unter zum Teil schwierigen Bedingen arbeiteten, ist also durchaus angebrachte Selbstkritik."