"Jährliche TÜV-Untersuchungen an älteren Fahrzeugen belasten die Autofahrer nur mit noch mehr Kosten, aber einen Nutzen für die Sicherheit kann ich nicht sehen", kritisiert der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Heinz Untermann die bekannt gewordenen Pläne der EU-Kommission. Diese sehen vor, bei Autos die älter als sieben Jahre sind, jährliche Hauptuntersuchungen vorzuschreiben. "Sieben Jahre sind für die ausgereiften Fahrzeuge von heute kein Alter", sagt Untermann mit Blick auf die technischen Fortschritte im Automobilbereich. Es gebe keine verlässliche Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Fahrzeuge und der Unfallhäufigkeit belegen könne, so Untermann.
Dazu käme, dass der Zustand des Fahrzeugbestandes sich in den letzten Jahren bereits deutlich verbessert habe. Nur knapp fünfzehn Prozent der Thüringer müssten mit ihrem Auto überhaupt ein zweites Mal zum Prüfer. "Die Fahrer pflegen ihre Autos gerade weil sie sie länger fahren und sich die Kosten für ein neues Auto sparen wollen", ist Untermann überzeugt. Sie dafür mit jährlichen Kosten für unsinnige Untersuchungen zu strafen, fände er absurd. "Wer Autofans kennt, weiß, dass gerade ältere Autos besonders liebevoll gepflegt werden", so der liberale Verkehrsexperte Untermann. Den Vorstoß der EU-Kommission lehne er deshalb ab. Seine Fraktion werde eine parlamentarische Initiative vorbereiten, um ggf. dagegen vorzugehen, kündigte Untermann abschließend an.