"Die politische Linke hat in der heutigen Debatte wieder einmal ihr bekanntes Feindbild von der Bundeswehr bedient", ist der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Uwe Barth verärgert. Anlass ist der Antrag der Grünen, die Bildungsarbeit an Thüringer Schulen am Beutelsbacher Konsens auszurichten. Dieser sieht unter anderem vor, dass es verboten ist, Schüler mit vorgefertigten Meinungen zu überrumpeln und an der Gewinnung eines selbstständigen Urteils zu hindern. "Das ist nicht nur gut und richtig, sondern es geschieht bereits", betont Uwe Barth.
Es sei deshalb im Rahmen der Bildungsarbeit zu Recht verboten, dass für Karrieremöglichkeiten geworben werde. Auch dürften Schüler nicht gezwungen werden, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Genau davon hatten zwei Schüler des evangelischen Ratsgymnasiums in Erfurt Gebrauch gemacht. "Und das war auch ihr gutes Recht. Die Informationsangebote sind keine Indoktrinationsveranstaltungen. Aber die politischen Linken haben wieder einmal in unzulässiger Weise völlig unterschiedliche Dinge verquickt, um das Schreckensbild von Geheimdiensten und einer Angriffsarmee zu zeichnen", so Barth. Die Bundeswehr sei aber eine demokratisch kontrollierte Parlamentsarmee, die im Auftrag des Volkes ihre weltweiten Aufgaben erfüllt. "Heute Nachmittag werden wieder Thüringer Soldaten in den gefährlichen Afghanistaneinsatz geschickt. Und die politische Linke erwartet von uns, ihnen auf diesen Weg das Gefühl mitzugeben, sie dürften zwar im Ausland ihr Leben riskieren, aber zuhause nicht an unseren Schulen politische Bildungsarbeit auch mit kontroversen Diskussionen über die Auslandseinsätze leisten".
Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Franka Hitzing ist wütend. "Es ist infam, hier festzustellen, dass junge Leute, die sich für den Dienst bei der Bundeswehr entscheiden, überhaupt keine andere Perspektive haben, weil sie zu dumm sind was anderes zu finden". Sie verbitte sich solche flachen Behauptungen. Sie forderten die Linken und die Grünen auf, in Zukunft bei ihrer Wortwahl im Plenum den Respekt vor den Soldaten zu wahren, so die beiden FDP-Parlamentarier, deren Kinder selbst in der Armee dienen, abschließend.