"Ich fordere, dass zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement in Thüringen seitens der Behörden deutlich mehr unterstützt wird. Es kann nicht sein, dass für bereits ausgezeichnete Projekte, welche sich letztendlich selber tragen und einen wichtigen Baustein für die Zukunft des ländlichen Raumes bilden, weiterhin keine aussagekräftigen und zuverlässigen Rahmenbedingungen seitens des Freistaates bereit gestellt werden", kritisiert der Sprecher für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Heinz Untermann, die schriftliche Antwort des Carius-Ministeriums auf seine mündliche Anfrage.
Um den Folgen des demografischen Wandels im ländlichen Raum entgegenzuwirken, haben sich die fünf Gemeinden Kirchheilingen, Sundhausen, Tottleben, Blankenburg und Urleben aus dem Unstrut-Hainich-Kreis zusammengeschlossen und eine Stiftung Landleben gegründet. Der Grundgedanke des Projektes "Altersgerechtes Wohnen und Wiederbelebung der ländlichen Bausubstanz" gliedert sich in zwei ergänzende Projektteile. In altersgerechten und dorftypischen Bungalows soll es älteren Menschen ermöglicht werden, ihren Lebensabend in vertrauter Umgebung eigenständig zu verbringen. Der zweite Projektteil umfasst die Sanierung und Vermarktung von vorhandenen, teilweise leer stehenden, Häusern an junge Familien.
"Das Ergebnis kann sich über die Landesgrenzen hinweg sehen lassen", stellt Untermann fest. Im Jahr 2010 gewann das Projekt den LEADER- Wettbewerb in Thüringen und wurde als Best-Pratice-Projekt seitens des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) präsentiert. Trotzdem seien bis dato alle gestellten Förderanträge und Gespräche bei verschiedenen Ministerien für die Umsetzung nicht erfolgreich gewesen. "Der Zuständigkeitswirrwarr ist offenkundig zu groß." Das Projekt habe auch keine Berücksichtigung bei dem Thüringer Landesprogramm "Zuwendung an Gemeinden zur Anpassung an die besonders schwierige Prozesse des demografischen Wandels im ländlichen Raum" gefunden, weiß Untermann, zu berichten. Entsprechend ablehnend wurde leider auch die mündliche Anfrage von der Landesregierung beantwortet.