"Die Stipendienprogramme der Landesregierung sind ganz erheblich überarbeitungsbedürftig", kritisiert die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Franka Hitzing. Die Qualität und Leistung der zu Fördernden sollten zwar als vordergründige, aber nicht exklusive Vergabekriterien angewendet werden. Auch eine tatsächliche Bedürftigkeit, das Lebensalter und ein Thüringenbezug sollten insbesondere bei den Landesstipendien für Künstler und Autoren zukünftig eine Rolle spielen, fordert die Bildungsexpertin. "Stipendienprogramme sollten der Nachwuchsförderung vorbehalten sein und bei Bedarf vor allem für junge Menschen am Anfang ihrer Karriere zur Verfügung stehen. Nur so leisten wir einen auf die Zukunft gerichteten Beitrag für Kunst und Kultur in Thüringen" ist Hitzing überzeugt. Genau dies geschehe aber nicht, wie aus den Antworten auf drei Kleine Anfragen ihrer Fraktion hervorginge. Danach seien die über die Landesstipendien geförderten bildenden Künstler im Durchschnitt fast vierzig Jahre und die Schriftsteller fünfzig Jahre alt. Soziale Vergabekriterien würden nach Angaben der Landesregierung dabei ebenso wenig eine Rolle spielen, wie bei der Förderung musikalisch Hochbegabter. "Hier gibt es einen dringenden Veränderungsbedarf, um junge Künstler, Autoren und hochbegabte Musiker in Thüringen, die zur Ausübung ihrer Passion auf dieses Einkommen angewiesen sind, zu unterstützen". Minister Matschie müsse das System dringend überarbeiten, fordert Hitzing abschließend.