"Die Entscheidung des Landesamtes für Denkmalpflege muss auf den Prüfstand", fordert die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Franka Hitzing. Nach dem Willen des Landesamtes soll der Wartburgwald zum Denkmal werden. "Zwar hat der Denkmalschutz die Aufgabe, Kulturdenkmale wie die Wartburg zu schützen und zu erhalten", erläutert die FDP-Abgeordnete. Allerdings sei vieles zu vage formuliert, kritisiert sie: "Im Gesetz stehen Formulierungen wie 'Denkmalensembles können sein'. Damit ist willkürlichen Entscheidungen wie beim Wartburgwald Tür und Tor geöffnet". Solche Entscheidungen dürften aber nur unter Einbeziehung der Öffentlichkeit und der betroffenen Privatwaldeigentümer getroffen werden, so Hitzing.
Die dem Gesetz nach verpflichtende Anhörung der Eigentümer und der Gemeinden sei ebenfalls versäumt worden. "Naturschutz geht nur mit den Menschen vor Ort. Ein Wald als Kulturdenkmal muss daher vor allem mit den Menschen im Vorfeld besprochen werden, denn sie tragen dann die Konsequenzen der Entscheidung. Unklar ist auch, ob Privatwaldeigentümer betroffen sind und wie sie gegebenenfalls entschädigt werden sollen". Sicher sei es der gesamte Thüringer Wald wert, unter Denkmalschutz gestellt zu werden. "Fraglich ist nur, wie wir ohne diese wichtige Ressource und den Naturraum unsere Zukunft gestalten wollen. Ich bin sicher, dass der Umweltschutz in den bereits festgelegten Naturschutzgebieten völlig ausreichend ist. Die Entscheidung des Landesamtes für Denkmalpflege muss nach dem jetzigen Kenntnisstand überprüft werden", forderte Hitzing abschließend.