Den Hilferuf der Thüringer Transportbetriebe in Bezug auf die hohen Dieselpreise kann der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Heinz Untermann, gut verstehen. "Was hier durch eine Hand voll Benzinanbieter veranstaltet wird, ist nur noch mit Willkür zu bezeichnen", so Untermann. Skeptisch zeigt sich der liberale Verkehrspolitiker bezüglich des Vorschlags von Thüringens Verkehrsminister, Christian Carius (CDU), zur Einführung des österreichischen Modells. Studien hätten ergeben, dass damit keine Erfolge erzielt worden seien. Der Spielraum der einmaligen Preiserhöhung pro Tag lasse den Konzernen noch genügend Möglichkeiten, weil nach oben keine Preislimitierung möglich sei.
Eine Veröffentlichung der Preise im breiten Umfeld sei zwar keine schlechte Idee, löse aber das Problem ebenfalls nicht. "Solange wie die Tankstellenbetreiber von großen Anbietern abhängig sind, gibt es keinen echten Wettbewerb und damit keine Lösung", stellt Untermann fest. Dem Kartellamt müssten mehr Spielräume zum ordnenden Eingreifen gegeben werden. Die einzelnen Tankstellen sollten die volle Verantwortung für ihren Betrieb in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, aber auch auf die Preisgestaltung übernehmen, fordert Untermann. "Dafür ist es natürlich Voraussetzung, dass die Konzerne als "echte Großhändler‘ auftreten."