FDP: CDU-Vorhaben von Liberalen vollendet
Erfurt, 5.9.2004. Die FDP hat heute symbolisch die Imagekampagne Denkfabrik Thüringen beerdigt. Einen mit Buchstabensuppe gefüllten Sarg übergaben die Liberalen dem vor der Thüringer Staatskanzlei gelegenen Springbrunnen. Anlass war der Abbruch der Imagekampagne "Denkfabrik Thüringen". Die Landesregierung hatte diese nach dem schlechten Abschneiden in einem Imageranking im August beendet.
FDP-Landesvorstandsmitglied Percy Wesselly erklärte in einer Grabrede, dass das schlechte Image Thüringens nicht von einer schlechten Imagekampagne herrühre. Vielmehr sei der Ansatz gut, allein die Umsetzung mangelhaft. "Denkfabrik steht für Bildung und Wirtschaft. Über Buchstabensuppe und Werbespots hinaus reichte die Kampagne allerdings nicht. Wer Investoren zur nächsten Baubehörde schickt oder Genehmigungsverfahren nicht verkürzt, bleibt unattraktiv. Das ist Fakt.", so Wesselly.
Anspruch und Wirklichkeit sei die Landesregierung nicht gerecht geworden. So kritisierte der FDP-Politiker, dass fünf Millionen Euro in die Kampagne gesteckt, zur gleichen Zeit aber fast zwei Millionen den Studentenwerken gestrichen wurden. Die Prestige-Uni in Erfurt sei ohnehin mehr Kosten- als Nutzenträchtig. "Ressourcenverteilung heißt in Thüringen offensichtlich, dass die Uni Erfurt über die neueste Literatur verfügt und die Uni Jena über die dazugehörigen Studenten.", brachte es Wesselly auf den Punkt.
Die jüngsten Signale seitens der Landesregierung wertete der FDP-Politiker allerdings als außerordentlich erfreulich. Die Bemühungen, Thüringen zur Sonderwirtschaftszone zu erklären, seien zu begrüßen. Investoren könnten in einer solchen Zone schnell und ohne viel Verwaltungsverfahren angesiedelt werden. "Jetzt fehlt es allerdings an einer Imagekampagne für den Freistaat.", erklärte Wesselly schmunzelnd. Hierbei wäre es allerdings wünschenswert, dass auch praktische Umsetzung der theoretischen Vorarbeit folgt, so Wesselly abschließend.