"80 Prozent der Landesstraßen befinden sich einem miserablen Zustand", kritisiert der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Heinz Untermann. Der schlechte Straßenzustand habe deshalb häufig dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Folge. Untermann fragte die Landesregierung jetzt nach dem Zustand und der Perspektive von zwei Landesstraßen im Landkreis Eichsfeld.
Die L 2060 zwischen Stöckey und Weißenborn/Lüderode und die L 1013 Zwinge/Bockelnhagen überschreiten mit ihren Netzrissen und Flickstellen den Schwellenwert von 4,5 (Prädikat: sehr schlecht). Laut Aussage des Bauministeriums müssten deshalb dringend Erhaltungsmaßnahmen oder Verkehrseinschränkungen eingeleitet werden. Die Kosten für eine Erstinstandsetzung beider Streckenabschnitte inklusive einer Bauwerksinstandsetzung und der Erneuerung der Ortsdurchfahrt Stöckey schätzt das Ministerium auf insgesamt 2,2 Mio. Euro. Mit Blick auf die noch laufenden Haushaltsverhandlungen könne noch keine Aussage zur Umsetzung gemacht werden, heißt es in der Antwort von Staatssekretärin Dr. Eich-Born.
Nach dem Haushaltsentwurf der Landesregierung sollen die Mittel für den Erhalt der Landesstraßen um fast fünf Millionen Euro gekürzt werden. Bei beiden Straßen würden dann wohl weiterhin Schlaglöcher und Geschwindigkeitsbegrenzungen Bestand haben, befürchtet Untermann. Verkehrseinschränkungen seien für die nächsten Jahre vorprogrammiert und die Forderung der Grünen nach Tempo 30 für Ortsstraßen bald für viele Landesstraßen durch deren schlechten Zustand Realität, kritisiert der stellvertretende Vorsitzende des Bau- und Verkehrsausschusses des Thüringer Landtags.