"Die geplante Kommunalisierung der Grundschulhorte trifft nicht auf einvernehmlich positive Rückmeldungen. Da irren sich CDU und SPD", fasst die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Franka Hitzing, ihre Erkenntnisse nach mehreren Gesprächen in den Modellprojektregionen zusammen. Eine solche Entscheidung, welche sich auf die Qualität kindlicher Bildung unmittelbar auswirke, wäge man besser vor Ort mit den Beteiligten nach Argumenten ab. "Die Horte sollten da kommunalisiert werden, wo es in der praktischen Arbeit die beste Lösung zur Organisation ist", mahnt Hitzing eine auf Freiwilligkeit beruhende Lösung an. Gegen den erklärten Willen der Beteiligten dürfe man dies nicht durchsetzen. Was dann geschähe, habe man beispielsweise bei den heftigen Protesten gegen die von Minister Matschie durchgesetzte neue Schulordnung gesehen. "Die aktuelle Diskussion zeigt doch klar, dass flexible und vor allem freiwillige Lösungen gefragt sind", mahnt die Bildungsexpertin.
Zentrales Kriterium bei der Entscheidung zur Übertragung der Verantwortung an die Kommune müsse sein, dass die Horte ihren Bildungsauftrag im Sinne der Kinder bestmöglich erfüllen können. Wenn Grundschulen und Horte zwei verschiedene Träger hätten, müsse geklärt werden, wer weisungsberechtigt und wer in welchen Belangen Ansprechpartner für die Eltern sei. Es dürfe nicht sein, dass man sich im Zweifelsfalle den Schwarzen Peter gegenseitig zuschieben könne. Außerdem müsse geklärt werden, welche Leitlinien für die pädagogische Betreuung im Hort nach einer Kommunalisierung gelten. "Nur so sichern wir eine hohe Qualität der Thüringer Grundschulhorte", fügte die Abgeordnete abschließend an.