Zu MDR - Meldungen, wonach auch in Thüringen Islamisten überwacht würden, erklärte der innenpolitische Sprecher der FDP - Landtagsfraktion, Dirk Bergner: "Wenn konkrete Hinweise auf verfassungsfeindliche Aktivitäten bestimmter Personen bestehen, ist es natürlich richtig, auf dem Boden der Rechtsordnung die gebotenen Überwachungsmaßnahmen einzuleiten." Dabei dürfe freilich nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden. "Insbesondere darf nicht der Eindruck erweckt werden, als seien Menschen, die ihren muslimischen Glauben praktizieren, allein deshalb verdächtig, Straftaten zu begehen", unterstreicht Bergner. "Islamistischen Extremisten muss der Nährboden vor allem durch eine gelungene Integrationspolitik entzogen werden", ist der Liberale überzeugt: "Menschen, die in unserer Gesellschaft angekommen sind und sich als Nachbarn, Kollegen und Freunde akzeptiert fühlen, sind am wenigsten empfänglich für die Parolen verblendeter Hassprediger. Und sie sind noch weniger für Fanatismus empfänglich, wenn sie unter den Einheimischen nicht auf dumpfe Vorurteile stoßen". Allerdings dürfe man die Gefahr nicht bagatellisieren, die von islamistischen Fanatikern ausgehen könne, so der FDP - Innenexperte weiter. Deshalb sei es wichtig, einerseits mit den gebotenen rechtsstaatlichen Mitteln wachsam zu sein, andererseits jedoch "sauber zu unterscheiden" zwischen ideologischen Wirrköpfen und Menschen, die friedlich als Glieder unserer Gesellschaft "frei und verfassungsmäßig verbrieft" ihren Glauben leben wollen. "Die dramatischen Beispiele in Großbritannien zeigen deutlich, dass Augenmaß gefragt ist. Niemand ist gut beraten, Öl ins Feuer zu gießen", so Bergner abschließend.