BERLIN. Zu Medienberichten über eine aktuelle Forsa-Umfrage, nach der insbesondere viele Linke-Wähler den Bau der Mauer nach wie vor für richtig halten, erklärt der Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion für die Aufarbeitung des DDR-Unrechts Patrick KURTH:
Die hohe Zahl der Mauerbaubefürworter innerhalb der Anhängerschaft der Linken spricht Bände. Freilich ist die Parteiführung nicht dafür verantwortlich, dass Menschen positiv über die Deutsche Teilung denken. Dennoch ist ihr vorzuwerfen, den Nährboden für diese extremen Gedanken zu bieten und daraus politischen Profit zu schlagen. Die umbenannte DDR-Staatspartei spielt bewusst mit Vorurteilen, bedient Ressentiments und betreibt auf perfide Art politischen Revanchismus.
Bezeichnend ist die Meldung, dass die Linken in Mecklenburg-Vorpommern ausgerechnet am Jahrestag des Mauerbaus auf einem Parteitag über einen Antrag diskutiert, der den Mauerbau rechtfertigt. Solche Provokationen und Verhöhnungen gibt es sonst nur von der NPD.
Es ist erschreckend, dass viele Menschen auch heute noch den Bau der Berliner Mauer positiv sehen. Durch den Mauerbau wurden Familien auseinandergerissen, ein ganzes Volk von einer Diktatur eingesperrt. Die Mauer teilte, trennte und kostete Menschenleben. Millionen von Menschen haben unter der deutschen Teilung gelitten.
Das Gedenken an das Unrecht muss lebendig bleiben, Erinnerungsarbeit aktiv weiterbetrieben werden, denn das zugefügte Leid ist immer noch konkret. Versuche der Geschichtsklitterung und Forderungen nach einem Schlussstrich sind beschämend.