"Als Tiger abgesprungen und als Bettvorleger gelandet" kommentiert der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Thomas L. Kemmerich, die heute vorgestellte neue Imagekampagne von Wirtschaftsministers Matthias Machnig. "Freistaat Thüringen: hier hat Zukunft Tradition" - dieses Slogan sei an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten und mangels eigenen Einschätzungsvermögens, was Thüringen ausmache, wolle die Hamburger Agentur nun die Bürger befragen. Immerhin 18 Prozent der Auswärtigen gaben im Vorfeld an, sie würden den Thüringer Wald kennen und 16 Prozent votierten für die Bratwurst, ob es aber mit Eva Padberg oder der Brooklyn Bridge gelingen werde, die Lücke zwischen Thüringen und seinem Image zu schließen, sei eher zu bezweifeln. Dass die Kampagne in der Grundfarbe blau und nicht rot sei, überrasche ihn, sei aber nur ein schwacher Trost.
Kemmerich sieht sich angesichts der dünnen Ergebnisse in seiner Kritik an der Auswahl der Hamburger Werbeagentur bestätigt. 2 Millionen Euro kassiert die Agentur KNSK, die 1998 für Kampa-Manager Machnig den Wahlkampf der SPD promotete, allein für das Jahr 2011. Weitere Mittel sollen aus der LEG, GfAW, TAB, TTG und dem EFRE folgen. Bis 2015 ergebe dies einen zweistelligen Millionenbetrag. "Hier wird mit Thüringer Steuergeldern eine Vergünstigung für die Kampa 2013 erkauft", wiederholt Kemmerich seinen Vorwurf. Die FDP-Fraktion hat eine Kleine Anfrage zum Vergabevorgang gestellt, auf die in den nächsten Tagen eine Antwort des Wirtschaftsministeriums erwartet wird.