Bislang sei noch völlig unklar, was die "Akademie ländlicher Raum" bewirken solle, erklärte die landwirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Frank Hitzing. Nach der formellen Gründung zu Jahresbeginn habe man von dem Projekt nichts mehr gehört. Es sei wohl davon auszugehen, dass die Akademie bislang nicht mehr als ein "Placebo" sei. Ob die Große Anfrage der Grünen-Fraktion Licht in den "virtuellen Raum" des Landwirtschaftsministers bringe könne, bezweifle sie. Im Parlament konnte Jürgen Reinholz (CDU) bislang jedenfalls noch keine konkreten Aussagen treffen.
Hitzing warnte auch vor übertriebenen Erwartungen an eine solche "Akademie". "Die Leute auf dem Land brauchen niemanden, der ihnen erklärt, dass sie weniger werden." Wer im ländlichen Raum wohne, lebe dort bewusst und nehme die Nachteile in Kauf. Dazu gehörten die längeren Anfahrtswege zur Arbeitsstelle und die zum Teil fehlende Infrastruktur. Es sei eine Illusion, wenn man den Menschen verspreche, dass im Bereich erneuerbarer Energien viele Jobs auf dem Lande entstehen könnten, sagte Hitzing an die Adresse der Grünen. Windräder und Solarparks funktionieren weitgehend ohne menschliches Zutun. Die Leute auf dem Land bräuchten auch weiterhin Autos um zu ihren Arbeitsstellen in den Städten zu gelangen.