"Es ist zu begrüßen, dass in der Regierung ein Umdenkprozess stattfindet und sie sich unserer Idee annimmt, die von der Mehrheit im Parlament im Juli vergangenen Jahres noch abgelehnt wurde", kommentiert der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Thomas L. Kemmerich, die anvisierte Ausnutzung der Wasserkraftpotenziale. Es sei nun an der Zeit über weitere Wasserkraftanlagen in Thüringen zu reden. Thüringen hat Talsperren, sehr viele nicht mehr genutzte Querbauwerke und ein starkes und modernes Pumpspeicherwerk. "In Anbetracht der aktuellen Diskussion ist die Ausnutzung jedes Energiepotenzials gefragt, bei Wasserkraft stehen uns viele Möglichkeiten offen. Dabei müssen aber auch die Rahmenbedingungen für die Wasserkraft an unseren Thüringer Gewässern, wie Einspeisevergütung, fischökologische Belange und ökologische Durchgängigkeit sowie die benötigte Infrastruktur neu überdacht werden", so Kemmerich weiter.
Es sei doch nicht anstößig im Umweltbereich auch mal über Tabu- und Opfergewässer nachzudenken. "Denn immer gilt: Wenn man das Eine will, muss man das Andere tun." Bereits im Juli 2010 brachte die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag einen Antrag zu Nutzung aller Potenziale bei Wasserkraft ein. So erzeuge das Pumpspeicherwerk in Goldisthal so viel Energie wie ein großes Kohlekraftwerk und wesentlich mehr als ein Kernkraftwerk. "Im Moment haben wir keine anderen Speichermöglichkeiten für regenerative Energien, während wir in den nächsten Jahren durch den Ausbau der regenerativen Energien an die Grenze der Abnahmemöglichkeiten stoßen", so der liberale Wirtschaftsexperte. Wasserkraftanlagen und Pumpspeicherwerke hätten die ökologisch sauberste Bilanz aller Kraftwerke und seien in Teilen grundlastfähig. "Damit hätten wir eine saubere Speichermöglichkeit, da andere Energieträger wie Geothermie und Speicherung von Energie durch Umwandlung in z.B. in Methangas noch Jahrzehnte in der Zukunft liegt", so Kemmerich abschließend.