Als zukünftigen Schilderwald bezeichnet Thomas Kemmerich (FDP) die Stadt deshalb schon. "Da im Haushalt 2011 2,1 Millionen Euro für die Instandhaltung der Straßen eingeplant sind, beginnt Bausewein erst einmal mit Hinweisschildern, anstatt ein Konzept mit Substanz auf den Weg zu bringen." Die Stadt sei allein durch das Aufstellen der Hinweisschilder aber noch lange nicht aus der Verkehrssicherungspflicht entbunden.
Doch hat die Stadt schon Probleme mit dem Löcherflicken, ist an eine regelmäßige grundhafte Pflege gar nicht zu denken. Dabei wird die obere Asphaltschicht, die sogenannte Verschleißdecke, abgefräst. Das eine solche Sanierung wichtig ist, das ist auch den Oberbürgermeistern aus Erfurt, Weimar und Gera klar. Es reiche nicht mehr aus, nur die Löcher zu flicken. Man müsse eine grundlegende Deckensanierung vornehmen, um die Straßen für die nächsten Jahre in einem sicheren Zustand zu halten.
Nach dem deutschen Richtwert, den die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen vorgibt, sollte das bei einer Straße mindestens alle 10 bis 15 Jahre getan werden. Bei der Nordquerverbindung über die Mittelhäuser Straße ist seit allein zehn Jahren bekannt, das etwas getan werden muss und die in der DDR erbaute Trasse den jetzigen Verhältnissen nicht mehr gewachsen ist. Nun wurde mit der grundhaften Erneuerung begonnen. Für den Bau sind dieses Jahr 1,8 Millionen Euro vorgesehen.
Erfurter Haushalt (7): Erfurts Straßen seit Jahren nur geflickt