Erfurt, 17. Juni 2003. Die Thüringer FDP gedenkt am heutigen Dienstag den Opfern des Aufstands vom 17. Juni 1953. Der Landesvorsitzende Dr. Karlheinz Guttmacher würdigte die Demonstrationen vor fünfzig Jahren als Signal für den Freiheitswillen der damaligen DDR-Bürger, die sich der brutalen Macht sowjetischer Besatzer und der SED-Regierung beugen mussten. "Das Vermächtnis des 17. Juni ist uns Mahnung und Auftrag für die Zukunft zugleich: Nie wieder dürfen der Wille des Volkes ignoriert und die Menschenrechte mit Füßen getreten werden", erklärt Guttmacher, der im Bundestag an einer zentralen Gedenkfeier teilgenommen hat.
FDP-Landesvize Uwe Barth sagte nach der Zeremonie im Thüringer Landtag, dass sich die historische Dimension des Aufstands erst im Rückblick gänzlich erschließt: "Am 17. Juni 1953 hat eine Entwicklung eingesetzt, die erst mit Überwindung der SED-Diktatur im Herbst 1989 ihr Ende fand." Bereits früh hätten die Ostdeutschen ihren Forderungen nach Demokratisierung Nachdruck verliehen, so Barth weiter. Im Gedenken an die Ereignisse müsse man sich bewusst sein, dass Menschen für die Freiheit ihr Leben eingesetzt und nicht selten auch verloren hätten. "Die Erinnerung an jene tapferen Frauen und Männer mahnt uns heute, dass freie Wahlen oder Meinungsfreiheit hart erkämpfte Rechte sind, die man pflegen und wahrnehmen sollte", fordert Barth.
Am 17. Juni 1953 wurden im Gebiet der ehemaligen DDR zahlreiche Demonstrationen und Streiks von der DDR-Staatsmacht und sowjetischen Besatzungstruppen gewaltsam niedergeschlagen. Die Menschen forderten zuvor die Rücknahme von Normerhöhungen, freie Wahlen und den Rücktritt der Regierung Ulbricht.