Erfreulich findet der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Heinz Untermann die Erweiterung des Verbundgebietes des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT) auf die Landkreise Gotha, Saale-Holzland sowie die Stadt Gera. Sehr unerfreulich sei aber die damit einhergehende Preiserhöhung für das nächste Jahr. "Da ist offenbar etwas schief gelaufen. Gerade diejenigen, die die Bahn täglich benötigen, werden mit der Erweiterung finanziell stark belastet", wertet Untermann entsprechende Medienberichte.
"Für Monatskarten müssen Pendler nun tiefer in die Tasche greifen", kritisiert der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Bau, Landesentwicklung und Verkehr. "Der VMT begründet die Preiserhöhung damit, dass man nun auch die öffentlichen Nahverkehrsmittel an Start- und Zielbahnhof mit nutzen kann", so Untermann weiter, "aber viele wollten das gar nicht". Die Pendler hätten aber keine Wahl. Selbst wer nur mit den Zügen der Deutschen Bahn unterwegs sei, müsse auch für den Stadtverkehr zahlen.
"Doppelt gestraft sind offenbar die Geraer." Einem Bericht der Ostthüringer Zeitung zufolge seien in Gera Bus und Straßenbahn, gemessen am Einkommen der Bevölkerung die teuersten im Osten Deutschlands. Für das Jahr 2011 werden weitere Tariferhöhungen der Geraer Verkehrsbetriebe erwartet. Mit dem Eintritt zum Verbundgebiet Mittelthüringen sind Bahnfahrer zum Verbundtarif gezwungen. Das bedeutet für viele Pendler von Gera nach Jena oder Weimar unakzeptable Preiserhöhungen. Untermann fordert die Verantwortlichen des Verkehrsverbundes auf, die Preisgestaltung noch einmal zu überarbeiten. "Wünschenswert wäre eine Offenlegung, wie sich das Preismodell des Verbundes gestaltet", so Untermann abschließend.