DDR-Vergleich von Wolfgang Kubicki
Generalsekretä Patrick Kurth, MdB
Generalsekretä Patrick Kurth, MdB

Erfurt. Der Thüringer FDP-Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der FDP Thüringen, Patrick Kurth gab der "Thüringer Allgemeine" (heutige Ausgabe) folgendes Interview. Die Fragen stellte Steffi Dobmeier.

Frage: Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki vergleicht die FDP mit der DDR . . .

KURTH:. . . was völlig unzulässig ist, denn es geht um ganz verschiedene politische Systeme und Zeiten. Vergleiche wie diese sind ganz, ganz schwierig. Was allerdings immer stimmt: Man muss als Politiker tatsächlich aufpassen, dass man nicht unter einer Käseglocke ist, sondern sich der Realität stellt. Das gilt für alle Parteien.

Frage: Das heißt, die FDP verschließt sich der Realität?

KURTH: Nein, das heißt nur, dass wir uns auch wenn es vielleicht weh tut mit der aktuellen Situation ernsthaft auseinandersetzen müssen.

Frage: Die FDP befindet sich also in keinem Auflösungszustand?

KURTH: Das kann ich zumindest für den Landesverband Thüringen nicht bestätigen. Wir haben nach wie vor Mitgliederzuwächse und eine stabile Basis. Wie es in anderen Landesverbänden aussieht, weiß ich nicht.

Frage: Aber es gab schon mal einfachere Zeiten für die FDP.

KURTH: Ja, aber da müssen wir jetzt durch. Wir mussten in letzter Zeit viel dazulernen. Am Anfang haben wir uns benommen wie eine 50-Prozent-Partei, jetzt benehmen wir uns wie eine 5-Prozent-Partei. Bei der Wahl haben wir aber 15 Prozent gewonnen und der damit verbundenen Verantwortung müssen wir jetzt gerecht werden.

Frage: Wie wollen Sie das machen?

KURTH: Die FDP muss Politik machen, anstatt zu reden. Wir müssen das tun, was wir den Wählern versprochen haben, nämlich uns vor allem der Steuerpolitik widmen. Wenn Herr Kubicki in einem Punkt recht hat, dann damit, dass wir dem Bundesfinanzminister Schäuble nicht alles durchgehen lassen dürfen.

Frage: Also nicht umsteuern, weil die Umfragen schlecht sind?

KURTH: Überhaupt nicht.

Frage: Wackelt der Stuhl von Parteichef Guido Westerwelle?

KURTH: An solchen Personalspekulationen beteiligt sich die Thüringer FDP nicht.


13.12.2010 Pressestelle