Heftige Reaktionen hat die Blockade der Landesmittel für das Förderprogramm GUW-Plus hervorgerufen. Wirtschaft und FDP forderten die sofortige Rücknahme der Entscheidung. Es handle sich um das erfolgreichste Förderpaket Thüringens.

ERFURT.
Die geplante Streichung des Förderprogrammes GUWPlus ab dem Jahr 2011 wird von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt scharf kritisiert. Damit würde Thüringen eine seiner erfolgreichsten Finanzierungshilfen abschaffen. ,,Ein so effektives Gründungs- und Wachstumsprogramm gerade in der Phase des konjunkturellen Aufschwungs zu streichen, wo der Liquiditätsbedarf der Unternehmen steigt und die Eigenkapitalpolster in vielen Betrieben nach der wirtschaftlichen Durststrecke aufgezehrt sind, ist absolut unverständlich", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Zahlreiche Thüringer Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren von diesem ,,exzellenten" Förderkreditprogramm profitiert, so Grusser.

Auch die Thüringer FDP fordert einen sofortigen Kurswechsel. Landtagsabgeordneter Thomas L. Kemmerich: ,,Die hohe Nachfrage belegt die Erholung der durch die Finanz- und Wirtschaftskrise angeschlagenen Unternehmen im Bundesland und macht deutlich, dass ein gut etabliertes Förderkreditprogramm wie GUW-Plus nicht einfach vernachlässigt werden darf."

Seiner Meinung nach sind die benötigten sieben Millionen Euro in diesem Förderprogramm besser angelegt und direkt positiv verifizierbar als das laufende Thüringer Arbeitsmarktprogramm, das 15 Millionen Euro verschlingt. Zudem schafft und sichert GUW-Plus Arbeitsplätze. Weitere Zinsverbilligungsmittel können ab 2011 nur ausgegeben werden, wenn die Mittel im Haushalt eingestellt werden.

09.12.2010 Thüringer Allgemeine Zeitung (TA)