"Es ist vollkommen klar und auch Position der FDP, dass Zeitarbeitskräfte nach einer gewissen Betriebszugehörigkeit den gleichen tariflichen Leistungen wie Stammarbeitskräften unterliegen müssen", betonte heute der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Thomas L. Kemmerich. Kemmerich verweist hierbei auf die Äußerungen des FDP-Sozialexperte Heinrich Kolb. "Es ist verständlich, wenn während der Einarbeitung noch kein gleiches Gehalt gezahlt wird. Wenn der Arbeiter aber einmal eingewiesen ist, wäre jede ungleiche Bezahlung eine für alle Menschen nicht verständliche Ungerechtigkeit." Die Überlegung, dass Mindestlöhne Zeitarbeiter vor osteuropäischen Konkurrenten schützen können, sei dabei aber hanebüchen, so Kemmerich weiter. "Ein Mindestlohn ist kein Arbeitsmarktinstrument, sondern zerstört Arbeitsplätze."
Dort wo schon Mindestlöhne eingeführt worden seien, wurden Arbeitnehmer aufgrund gestiegener Lohnkosten entlassen oder die Regelungen würden durch Scheinverträge umgangen - wie es z.B. in der Baubranche geschehe. "Ich dachte, dass die Bundesregierung die Lehren aus den bisherigen negativen Erfahrungen gezogen habe, dies scheint aber von Frau von der Leyen gekonnt ignoriert zu werden." Kemmerich verweist hierbei auf den Mindestlohn bei der Post. Die anderen Anbieter seien vom Markt gedrängt worden und die Post wolle nun wegen der hohen Kosten Personal abbauen und Dienstleistungen wie die Paketlieferung über Freiwilligendienste der Anwohner auslagern.