"Es ist gut, dass Freiheit und Demokratie vielen Menschen heute selbstverständlich erscheinen. Denn wir mussten erfahren, dass sie es nicht sind". Mit diesen Worten erinnert Uwe Barth, der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, an die ersten freien Wahlen in Thüringen vor 20 Jahren. "Die Wahlen zur Volkskammer der DDR im Mai 1989 wurden von den damaligen kommunistischen Machthabern so dreist gefälscht, dass sie letztlich der Auslöser für die Montagsdemonstrationen waren. Vielen ging es damals nicht um die Auflösung der DDR. Was die Menschen aber forderten, war das Recht auf freie Wahlen", erinnert sich Barth. Diese konnten in der DDR nach den anhaltenden Protesten der enttäuschten Bürger schließlich am 18. März 1990 stattfinden. Nur so war es möglich, dass schließlich am 14. Oktober 1990 wieder ein Thüringer Landtag demokratisch gewählt werden konnte. "Das waren die ersten freien Wahlen in Thüringen seit dem Ende der Weimarer Republik". Damit war das marode kommunistische System endgültig beseitigt. Die FDP war im ersten Thüringer Landtag bereits mit neun Sitzen vertreten.
"Dass wir jetzt wieder im Parlament sitzen, ist für uns eine große Verantwortung. Unser Dank gilt allen Wählern, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Sie ermöglichen uns eine konstruktive Oppositionspolitik für Thüringen."
Bei aller Freude findet Uwe Barth aber doch ein paar mahnende Worte. Damals seien über siebzig Prozent der Menschen an die Urnen gegangen. Heute seien es viel weniger. "Freiheit und Demokratie sind wertvolle Güter, die nicht selbstverständlich sind. Dass sie uns erhalten bleiben, dafür müssen wir Bürger alle gemeinsam auch in Zukunft Sorge tragen."