Am vergangenen Mittwoch wurde in der Stadtratsitzung über die Neueinführung der so genannten Kulturförderabgabe entschieden. Dabei geht es um die Erschließung einer neuen Steuerquelle. Jeder Gast, der in Erfurt übernachten will, muss nun pro Nacht 5 % mehr bezahlen. Eingereicht wurde die Beschlussvorlage von Oberbürgermeister Andreas Bausewein. In dieser steht, dass es aufgrund der ernsten Finanzsituation des Gesamthaushaltes der Landeshauptstadt, entscheidende Maßnahmen auch auf kultureller und sozialer Ebene geben müsse. Weitere Einnahmebeschaffungen seien daher erforderlich. Seit dem Jahr 2005 macht Weimar von diesem Recht Gebrauch und einige Städte ziehen nach.
Thomas Kemmerich von der Fraktion FDP glaubt an einen abzusehenden Imageschaden der Stadt Erfurt. Anfangs gäbe es zwar eine Einnahmeverbesserung für der Gesamthaushalt, wenn aber im Laufe der Zeit nur 10% der Übernachtungsgäste auf Grund der Kostenerhöhung ausblieben, würde sich die Wirtschaftssituation insgesamt verschlechtern. Dieses Risiko sei zu riskant. Man müsse das Geld an anderen Stellen sparen.
"Und wenn wir dann evaluieren, an welchen Zeitpunkt auch immer, und feststellen es ist schief gegangen. Wenn die Karawane sich einmal von Erfurt abwendet und die Bustouristen, die was organisieren und die Kongressorganisatoren dann sagen, Erfurt ist nicht mehr attraktiv. Die kriegen wir so schnell nicht wieder."
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